Abschied
Der Gegensatz könnte kaum größer sein. Vor acht Tagen standen wir noch auf 7129 Metern im Sturm auf dem Gipfel des Kokodak Dome. Heute schwimmen wir bei sommerlichen Temperaturen auf rund 2000 Metern Höhe im Issyk Kul. Der „warme See“ ist das größte Gewässer Kirgistans, gespeist von rund 80 Gletscherflüssen. Der Issyk Kul verdankt seinen Namen einigen heißen Quellen an seinem Grund, die dafür sorgen, dass er niemals zufriert. Verglichen mit dem Gletschersee oberhalb unseres Basislagers am Kokodak Dome ist dieser Riesensee wirklich warm. Ich schätze die Temperatur auf rund 20 Grad Celsius. Wir genießen das erfrischende Bad zum Abschluss unserer Reise.
So viele Erlebnisse und Eindrücke
Der Bogen schließt sich. Wir kehren in die kirgisische Hauptstadt Bischkek zurück, von wo aus wir vor knapp vier Wochen zu unserem großen Abenteuer gestartet sind. Im Gepäck haben wir jede Menge Erlebnisse und Eindrücke, die fortwirken: Die Tage in Juris Jurten-Camp in Tash Rabat, die Fahrt nach China, der erste Blick auf den Kokodak Dome, der Aufstieg zum Basislager, die ersten Erkundungen der Route, das Herantasten an die Höhe, schließlich der Gipfelversuch, der von Erfolg gekrönt war, die Erstbesteigung eines Siebentausenders. Viel zu viel, um einfach einen Haken dahinter zu machen. Voller Demut und Dankbarkeit blicke ich auf das zurück, was wir erlebt haben und freue mich, dass wir alle unversehrt in die Heimat zurückkehren. Selbstverständlich ist das nicht, denn bei aller Vorsicht bleibt beim Bergsteigen, erst recht in so großer Höhe, immer ein Restrisiko.
Tausend Dank!
Zum Abschluss dieser Expedition möchte ich mich bedanken: bei unserem umsichtigen Expeditionsleiter Luis, der einfach alles richtig gemacht hat; bei unseren nepalesischen Freunden Singi und Chhongba, ohne deren Hilfe wir – wenn überhaupt – erst viel später auf den Gipfel gelangt wären; bei Muhammad, Ahmad und Akbar, die uns im Basislager mit ihren Kochkünsten und ihrem Service verwöhnt haben; bei allen Expeditionsgefährten, die mich bei meiner journalistischen Arbeit und auch am Berg nach Kräften unterstützt haben; bei unseren Lieben, die uns schweren Herzens ins Abenteuer haben ziehen lassen; bei allen Bloglesern, die uns die Daumen gedrückt und uns mit ihren Kommentaren angespornt haben; und auch bei meinem Sponsor Bayer (Aspirin), ohne dessen Unterstützung ich das Projekt in dieser Form nicht hätte realisieren können.
P.S. Schaut doch bitte auch noch in meinen Blog, wenn ich nicht selbst auf Siebentausendern herumturne. Ich gebe mein Bestes, dass es sich weiterhin lohnt. 😉