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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Gut gelandet

Schattenspiel mit Turbine

Schattenspiel mit Turbine

Der erste Faden unseres Abenteuers an der Seidenstraße ist gesponnen. Wir sind in Bischkek gelandet, der Hauptstadt Kirgistans. Mitten in der Nacht. Viel Zeit verbringen wir hier nicht. Vom Flughafen geht es direkt ins Hotel. „Dort müssen wir dann ein bisschen intensiver schlafen“, kündigt Expeditionsleiter Luis noch im Flugzeug an. „Nach vier Stunden klingelt der Wecker. Wir dürfen nicht zu spät aus Bishkek wegkommen, weil noch eine lange Fahrt vor uns liegt.“ Den ersten Reisetag haben wir immerhin schon einmal planmäßig hinter uns gebracht. 

Code geknackt

Zehn der 14 Expeditionsmitglieder treffen sich morgens um acht Uhr am Münchener Flughafen. Wir sind unschwer zu erkennen. Jeder hat einen Rucksack als Handgepäck, dazu ein bis zwei prall gefüllte Expeditionstaschen oder -säcke. 30+8 – das war die Vorgabe: 30 Kilogramm normales Gepäck und acht Kilo Handgepäck. Das klingt üppig. Doch mit zwei Schlafsäcken (einer fürs Basislager, einer für die Hochlager), Schlafmatten, den schweren Expeditionsschuhen, Steigeisen, Karabinern und allem, was sonst noch zu einer Besteigung dazugehört, ist das Gewichtslimit schnell erreicht. Zu unserem persönlichen Gepäck gesellen sich noch vier große Taschen mit Material, das der Expeditionsveranstalter mitgeschickt hat. „Das Schlüsselwort ist Bergsteigerausrüstung, dann wissen die schon Bescheid“, sagt Luis, als er mir eine dieser vier Taschen reicht. Die Frau am Check-In-Schalter der türkischen Fluglinie schaut mich jedoch bei der Losung „Bergsteigerausrüstung“ an, als hätte ich sie gerade auf Jupiterianisch angesprochen. Ich versuche es mit „Sportgepäck“ und zaubere ein Lächeln auf ihr Gesicht. Ich habe den Code geknackt und fühle mich nicht mehr als Außerirdischer. Nachdem wir für die Zusatzgepäckstücke bezahlt haben, verschwinden alle unsere Taschen und Säcke auf Hoffentlich-Wiedersehen nach Bischkek.

Team (fast) vollzählig

Wartezeit in Istanbul

Wartezeit in Istanbul

Gut vier Stunden später landen wir in Istanbul. Im Vergleich zum verschlafenen Münchener Flughafen am Morgen gleicht der Airport der türkischen Hauptstadt am frühen Nachmittag einem Ameisenhaufen. Ob in den Gängen oder in den Wartehallen, überall Gewusel. Der Flughafen ist eine Drehscheibe Richtung Osten. Wir müssen vier Stunden Wartezeit totschlagen. Eine gute Gelegenheit für erste Gespräche, um uns ein wenig besser kennenzulernen – oder um kurz die Augen zu schließen. Fast alle sind mit einem Schlafdefizit in die Expedition gestartet. Am Abflugschalter nach Bishkek treffen wir schließlich auch die restlichen vier Teamkollegen, die von Hannover, Frankfurt und Wien nach Istanbul geflogen sind. Jetzt ist unsere Mannschaft komplett. Fast jedenfalls, denn die beiden Sherpas aus Nepal, die uns beim Aufstieg unterstützen werden, stoßen erst später dazu.

Höhenluft schnuppern

Im Wolkenmeer der Elbrus im Kaukasus, Europas höchster Berg

Im Wolkenmeer der Elbrus im Kaukasus, Europas höchster Berg

Nach der kurzen Nacht in Bischkek sammeln wir noch weiteres Expeditionsmaterial ein, das vorausgeschickt worden ist. Und dann nichts wie los! Vor uns liegt eine 490 Kilometer lange Fahrt, auf Straßen, die möglicherweise eher Pisten sind. „Wir werden sicher um die acht Stunden für die Strecke brauchen“, schätzt Luis. Unser nächstes Etappenziel ist die alte Karawanserei Tash Rabat, etwa 3500 Meter hoch gelegen. Dort, unweit der Grenze nach China, werden wir zwei Tage lang Höhenluft schnuppern. Eine erste Phase der Akklimatisierung. Schließlich wollen wir noch über 3500 Meter höher – auf den Gipfel des unbestiegenen Kokodak Dome.

 

 

Datum

7. Juli 2014 | 0:31

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