Bergsteiger verlassen Shishapangma
Nach dem Lawinenunglück an der Shishapangma sind die ersten Bergsteiger von dem Achttausender in Tibet abgereist. Die Teilnehmer einer Schweizer Expedition brachen ihre Zelte ab. „Den Gipfel werden sie in diesem Herbst nicht mehr besteigen. Durch starke Schneefälle ist die Lawinensituation zu gefährlich“, teilte Veranstalter Kari Kobler mit. Die deutsche Bergsteigerin Billi Bierling, die zu der Gruppe gehörte, reiste nach Kathmandu zurück. Ob auch der Schweizer Ueli Steck und seine Frau Nicole vorzeitig heimkehren, ist nicht bekannt. Die beiden nutzten die Infrastruktur der Kobler-Expedition, waren aber weitgehend auf eigene Faust unterwegs. Ueli hatte die Skibergsteiger der deutschen „Double8-Expedition“ bei ihrem zweiten Gipfelversuch Mitte vergangener Woche unterstützt. Steck und Benedikt Böhm waren am Mittwoch etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels Augenzeugen des Lawinenunglücks, bei dem Sebastian Haag und Andrea Zambaldi ums Leben kamen.
„Grausige Bedingungen“
Auch Carlos Soria kehrte der Shishapangma unter ausdrücklichem Hinweis auf das Lawinenunglück von vergangenem Mittwoch den Rücken. „Die Bedingungen am Berg sind grausig: sehr viel Wind und eine beeindruckend hohe Lawinengefahr“, sagte der 75 Jahre alte Spanier. Soria verlässt die Shishapangma zum dritten Mal nach 2005 und 2013, ohne den 8027 Meter hohen Hauptgipfel zu erreichen. 2005 stand er auf dem 19 Meter niedrigeren Mittelgipfel. Der Senior hat bisher elf der 14 Achttausender bestiegen und hält die Altersrekorde am Kangchendzönga (75 Jahre), Manaslu (71), Gasherbrum I (70), Makalu (69), Broad Peak (68) und K 2 (65).
Update 1. Oktober: Auch Ueli Steck und seine Frau Nicole sind nach Angaben eines seiner Sponsoren nach Kathmandu zurückgereist.