Neue Everest-Castingshow: GNEC
Die Schlange vor dem Studio in Hürth-Kalscheuren vor den Toren Kölns ist lang. „Ich bin schon seit gestern Abend hier“, sagt Heinz aus Duisburg. Mit leichten Ringen unter den Augen schält sich der 20 Jahre alte Student gerade aus seinem Expeditionsschlafsack. „Da schlage ich doch zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich bin einer der Ersten beim Casting und kann gleichzeitig schon einmal einen kleinen Materialtest durchziehen.“ Kandidaten werden gesucht, für die neue TV-Show „Germany‘s Next Everest Climber“. Das klingt nicht zufällig nach Heidi Klums Quotenbringer, hinter der Idee stecken dieselben Macher.
Moppels statt Models
„Wir glauben an den Erfolg des neuen Formats“, sagt GNEC-Produzent Toni von Bergstetten. „Das Interesse am Mount Everest ist ungebrochen. Der höchste Berg zieht ganz einfach, völlig Wurst, wie die weltweiten Everest-Schlagzeilen gerade lauten.“ Zudem sei man auch die ständigen Diskussionen darüber leid, dass GNTM zur Magersucht verleite. „Bei GNEC werden wir Moppels statt Models sehen, Kandidaten in dicken Daunenanzügen, mit Sauerstoffmaske vor dem Gesicht“, verspricht Toni. „Da werden wir höchstens Probleme damit kriegen, alle Kandidaten so nebeneinander zu platzieren, dass sie noch gemeinsam aufs Bild passen.“
Überzeugend flunkern
Rund 5.000 Bergbegeisterte aus dem deutschsprachigen Raum haben sich um die 20 Plätze beworben. „Alpine Erfahrung ist nicht zwingend nötig. Körperliche Fitness schadet natürlich nicht, doch wir legen auch Wert auf andere Fähigkeiten“, erklärt der GNEC-Produzent. „Unsere Everest-Kandidaten müssen sympathisch rüberkommen, stau-resistent sein und auch in der Lage, ihren möglichen Bergerfolg medienwirksam zu verkaufen. Wer überzeugend flunkern kann, hat unter Umständen bessere Aussichten.“
Rätselraten über den Moderator
Teilnehmen können Männer und Frauen, die älter als 18 und jünger als 90 sind. „Damit halten wir uns sogar die Chance offen, 2017, wenn unser Sieger zum höchsten Berg der Erde geschickt wird, den ältesten Bergsteiger ever auf dem Everest zu stellen“, sagt von Bergstetten. Heinz aus Duisburg, der gerade vor die Casting-Jury gerufen wird, glaubt fest an seine Everest-Chance: „Ich habe schließlich schon im Garten geübt, mit Steigeisen über eine Leiter zu laufen.“ Über die Art der Prüfungen, denen sich die Kandidaten stellen müssen, hüllt sich GNEC-Produzent von Bergstetten jedoch in Schweigen. Auch wer die Show präsentieren wird, lässt er im Dunkeln, verrät aber immerhin mit einem Lächeln: „Der Yeti wird es nicht sein, in gewisser Hinsicht aber doch.“
P.S. Mein Blog feiert am heutigen 1. April seinen sechsten Geburtstag. Die Einschulung steht also unmittelbar bevor. 😉