Nach 16 ½ Jahren: Leiche von Alex Lowe gefunden
Gletscher bewegen sich ständig. Und so spucken sie irgendwann aus, was sie einst verschluckt haben. Der Klimawandel, der die Gletscher schneller abschmelzen lässt, beschleunigt den Prozess. So häufen sich in den letzten Jahren auch Berichte aus aller Welt, dass die Leichen verschollener Bergsteiger entdeckt werden. Ob am Mont Blanc, am Matterhorn, am Mount Everest – oder jetzt am Achttausender Shishapangma in Tibet. Die Alex-Lowe-Stiftung gab bekannt, dass der Schweizer Ueli Steck und der Deutsche David Göttler während ihrer Akklimatisierung für die Shishapangma-Südwand im Blankeis die Körper zweier Bergsteiger entdeckt hätten. Der Gletscher werde die Leichen bald freigeben. Die Beschreibung der Kleidung und der Rucksäcke lasse keinen Zweifel daran, dass es sich bei den entdeckten Leichen um Alex Lowe und David Bridges handele.
Pilgerreise zur Shishapangma
Die beiden US-Amerikaner waren am 5. Oktober 1999 mit ihrem Landsmann Conrad Anker in der Shishapangma-Südwand von einer Lawine erfasst und verschüttet worden. Nur Anker hatte sich schwer verletzt aus den Schneemassen befreien können. Der damals 40 Jahre alte Lowe, zu jener Zeit einer der besten Kletterer der Welt, hatte mit Skiern die Südwand hinunterfahren wollen. Bridges gehörte als Kameramann zum Team. Später heiratete Conrad Anker Jennifer, die Witwe Lowes, und adoptierte die drei Söhne des Paares. „Conrad, die Jungs und ich werden eine Pilgerreise zur Shishapangma machen“, sagte Jennifer Lowe-Anker, nachdem sie Uelis und Davids Nachricht erhalten hatte. „Es ist Zeit, Alex beizusetzen.“ Und Anker ergänzte: „Nach 16 ½ Jahren bringt dies Abschluss und Entlastung für Jenni, mich und unsere Familie.“