Jornet bricht Everest-Expedition ab
Da lag ich mit meinem Gefühl gestern doch richtig: Wegen der Schneemassen am Everest gibt der Spanier Kilian Jornet auf. Der 28-Jährige kündigt an, er werde vom höchsten Berg der Erde zurückkehren, ohne ihn bestiegen zu haben. Die schlechten Wetterbedingungen hätten ihn gezwungen, seinen Plan einer Speed-Besteigung über die Nordwand aufzugeben, sagt Jornet: “In den ersten Wochen haben wir uns gut akklimatisiert, und auch die Bedingungen waren gut. Doch gerade als wir uns für den Versuch bereit machten, begann sich das Wetter zu ändern. Es gab einige heftige Schneestürme, jede Menge Schnee wurde abgeladen. Die Folge war hohe Lawinengefahr. Weil sichere Bedingungen fehlten, war es unmöglich zu klettern – obwohl wir in guter körperlicher Verfassung waren.“
„Wir würden einige Dinge ändern“
Jornet sagt, er sei trotz “einer gewissen Frustration, weil wir gut akklimatisiert waren und uns auch gut fühlten” mit seinen Erfahrungen am Everest zufrieden: “Dort alleine unterwegs zu sein, ist unglaublich. Nun kehren wir heim, um uns zu erholen und für die Zukunft zu planen. Ich denke, dass wir einige Dinge ändern würden, sollten wir zurückkommen. Aber es war eine großartige Erfahrung und eine gute Lektion für das nächste Mal.“ Jornet verbrachte drei Wochen im Basislager, um sich auf seine Besteigung vorzubereiten. Wie berichtet, wollte Kilian den Everest im Eiltempo besteigen: in einem Zug vom Kloster Rongbuk bis zum Gipfel, ohne Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung. Jetzt verbleibt nur noch der 34-jährige Japaner Nobukazu Kuriki am Everest. Er hat ebenfalls einen Versuch über die Nordwand angekündigt hat, im Alleingang und ohne Atemmaske.