Everest-Winterexpedition: Im Eiltempo nach Lager 1
Das ging flink. In nur vier Tagen haben der Spanier Alex Txikon und die Sherpas Tenzing Gyalzen, Gelje, Cheppal, Walung Dorji und Pasang Norbu die Route durch den Khumbu-Eisbruch gelegt und Lager 1 auf 6050 Metern erreicht. „Wir sind sehr glücklich“, freut sich Alex. Es sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, jeder habe zwischen 25 und 35 Kilo mit sich geschleppt. Der 36 Jahre alte Baske weist darauf hin, dass die sechs Bergsteiger für diese erste große Aufgabe fünf Tage weniger gebraucht habe als seine Mannschaft beim gescheiterten Winterversuch 2017 – und das, obwohl damals fünf Expeditionsteilnehmer mehr an den Arbeiten beteiligt gewesen seien. „Die Route durch den Eisfall ist sehr komplex und hat unsere ganze Konzentration erfordert“ , berichtet Alex. Gemeinsam mit dem „Icefall Doctor“ Gelje Sherpa habe er nach den am wenigsten einsturzgefährdeten Bereichen gesucht.
Aufgaben teilen, Kräfte sparen
Laut Txikon war der pakistanische Bergsteiger Muhammad Ali „Sadpara“ nicht an den Arbeiten im Khumbu-Eisbruch beteiligt. Er sei mit den beiden Sherpas Nuri und Temba Bhote andernorts unterwegs gewesen, um sich weiter zu akklimatisieren. „Dahinter steht die Idee, Aufgaben zu teilen und Kräfte zu sparen“, sagt Alex. Ende Februar 2016 war dem Spanier gemeinsam mit Muhammad Ali und dem Italiener Simone Moro die prestigeträchtige Wintererstbesteigung des Achttausenders Nanga Parbat in Pakistan gelungen. Die Südtirolerin Tamara Lunger hatte damals rund 70 Meter unterhalb des Gipfels umkehren müssen, weil es ihr schlecht gegangen war. In diesem Winter wollen Txikon und Ali den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff besteigen. Moro und Lunger versuchen sich derweil an der Wintererstbesteigung des 3003 Meter hohen Pik Pobeda im eiskalten Osten Sibiriens.