Noch keine Nachrichten vom Nanga Parbat
Das Internet ist schuld. Heute sind wir es gewohnt, Expeditionen an den höchsten Bergen und in den entlegensten Regionen der Welt fast in Echtzeit via Facebook, Twitter, Instagram oder in Blogs verfolgen zu können. Damit hat sich auch unsere Wahrnehmung verändert: Viel schneller als früher nehmen wir an, es müsse etwas passiert sein, wenn wir länger als erwartet nichts erfahren. Also, was ist los mit Tomek Mackiewicz und Elisabeth Revol, die doch an diesem Donnerstag den Gipfel des Nanga Parbat erreichen wollten? Die Antwort lautet schlicht: Wir wissen es noch nicht.
Keine Panik!
Ich habe Tomeks Ehefrau kontaktiert. „Noch keine Nachrichten“, antwortete sie mir. Meldungen auf Twitter, dass Mackiewicz und Revol die 8000-Meter-Marke hinter sich gelassen hätten und weiter aufstiegen, könne sie nicht bestätigen. „Ich nehme an, sie sind auf dem Weg nach unten. Ob mit Gipfel oder ohne.“ Vielleicht sei ja die Batterie des Satellitentelefons leer. Dann würden wir unter Umständen erst in einigen Tagen etwas erfahren, wenn sie das Basislager erreicht hätten. Sie verweist darauf, dass es sich um eine Low-Budget-Expedition handele, ohne Ersatzakku, ohne Funkgerät. In Panik verfällt Tomeks Frau nicht. „Ich kenne ihn, und ich weiß, dass keine Nachrichten eher gute Nachrichten bedeutet …“ Also abwarten und ruhig bleiben!
P.S.: Ich werde morgen den ganzen Tag unterwegs und aller Voraussicht nach offline und damit internettechnisch stumm bleiben. Zieht daraus bitte keine voreiligen und falschen Schlüsse, sondern versucht, euch aus anderen Quellen über Tomek und Elisabeth am Nanga Parbat zu informieren!
Update 26.1.: Nach Angaben von Janusz Majer, einem Altmeister des polnischen Himalaya-Bergsteigens, steckten Tomei und Elisabeth gestern auf 7400 Metern fest. Er beruft sich auf Informationen aus Frankreich. Eine Rettungsaktion werde organisiert.