Handy-Schatzi
„Schatzi, ich bin gleich zu Hause!” Wie oft werde ich in Bus oder Bahn Ohrenzeuge dieser per Handy ausgetauschten Belanglosigkeit – die eigentlich nur dann von Belang ist, wenn Schatzi noch schnell den Liebhaber aus der Wohnung werfen muss.
Telefonieren im Everest-Gebiet früher (2002)…
Nicht nur Deutschland ist Handyland. In vielen Entwicklungsländern wird der kostspielige und aufwändige Schritt Festnetz einfach übersprungen und fast ausschließlich mobil telefoniert. Nepal macht in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Obwohl nicht einmal jeder dritte Nepalese Zugang zum Telefonnetz hat, gehören Handys auf den Straßen der Hauptstadt Kathmandu längst zum alltäglichen Bild. Und auch am höchsten Berg der Welt wird man nun nicht mehr vor dem nervtötenden Geklingel sicher sein.
Breitband-Surfen am Everest
Der schweisch-finnische Telekommunikations-Riese TeliaSonera teilte mit, seine kleine nepalesische Tochter Ncell habe dafür gesorgt, dass nahe dem Basislager des Mount Everest nun eine 3G-Station einsatzbereit sei. 3G steht für dritte Generation, den letzten Schrei auf dem Mobilfunk-Markt: Mit einem entsprechenden Handy kann man über eine Breitband-Verbindung nicht nur telefonieren, sondern auch mit hoher Geschwindigkeit im Internet surfen.
… und heute
Das ist nichts Neues im Basislager des Mount Everest. Bisher benötigte man dafür jedoch ein Satellitentelefon. Da summierten sich die Kosten, um mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben, schnell auf mehrere tausend Euro pro Expedition. Die Handy-Shipkarten von Ncell werden daher unter Bergsteigern und Trekkingtouristen sicher reißenden Absatz finden. Und im Basislager auf gut 5300 Meter Höhe dürften sich die Everest-Anwärter bald entnervt den Schlafsack über die Ohren ziehen, wenn aus dem Nachbarzelt Sprüche erklingen wie: „Schatzi, stell’ dir vor, ich habe mich gerade rasiert.“