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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Letzter Anlauf

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“, dürften sich die Mitglieder der beiden noch im Karakorum in Pakistan verbliebenen Winterexpeditionen gesagt haben. Sechs Tage bleiben den Bergsteigern noch bis zum Frühlingsanfang – und damit auch für ihr Ziel, die Achttausender Gasherbrum I und Broad Peak erstmals in der kalten Jahreszeit zu besteigen. Die letzten Gipfelversuche laufen.


Alex Txikon und Louis Rousseau in der G I-Südwand

Nach dem Berg ist vor dem Berg

Am Gasherbrum I hatten der Österreicher Gerfried Göschl, der Spanier Alex Txikon und der Kanadier Louis Rousseau ihren ursprünglichen Plan aufgeben müssen, den Achttausender über eine neue Route durch die Südwand zu besteigen. „Trotz unserer hartnäckigen Bemühungen mussten wir auf 6600m einsehen, dass ein weiterer Aufstieg zu gefährlich ist“, schrieb Göschl auf seiner Internetseite. Die Enttäuschung über 40 Tage vergeblicher Mühen währte bei dem 38-Jährigen aus Schladming in der Steiermark jedoch nur kurz: „Ein alter Leitsatz von mir: Nach dem Berg ist vor dem Berg.“ Jetzt versucht das Trio, den Berg über die Normalroute zu besteigen. (Wenn ihr hier klickt, könnt ihr das Fortkommen der drei Bergsteiger per Satellitensignal verfolgen.)


Artur Hajzer, von den Strapazen gezeichnet

Freiwillige vor!

Die Wetterprognosen sind eher durchwachsen. Derzeit ist es sonnig, aber windig – auch am Broad Peak. Dort haben sich die polnischen Bergsteiger ebenfalls entschlossen, einen weiteren Vorstoß zu wagen. Bei ihrem letzten Versuch waren Artur Hajzer und Robert Szymczak bis auf eine Höhe von 7800 Metern gekommen. Im knietiefen Schnee, bei Temperaturen von -45 Grad Celsius hatten die beiden, erschöpft und unterkühlt, aufgeben müssen. Zwei weitere Bergsteiger haben das Basislager inzwischen verlassen, das Team ist damit auf fünf Polen und zwei Pakistaner geschrumpft. Die Strapazen der letzten Wochen stecken ihnen in den Knochen. „Wir fühlen uns noch müde“, räumte Expeditionsleiter Hajzer ein. „Aber wir wollen bis zuletzt versuchen, den Gipfel zu erreichen. Diesmal gibt es allerdings nicht mehr viele Freiwillige, die vorneweg steigen wollen.“

Datum

14. März 2011 | 13:39

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