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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Schwierige Rückkehr

 

Mit dem Herzen bei den Menschen in Nepal

Mit dem Herzen bei den Menschen in Nepal

Auch wenn immer noch einige wenige Teams im Basislager auf der nepalesischen Seite des Mount Everest ausharren, scheint die Frühjahrs-Klettersaison in Nepal de facto so gut wie beendet zu sein. Ob am Everest oder den Achttausendern Makalu, Annapurna und Dhaulagiri, überall hat das Gros der Bergsteiger seine Sachen gepackt und sich auf den Rückweg gemacht. In Tibet, wo die chinesischen Behörden alle weiteren Aktivitäten an den Achttausendern untersagt hatten, organisieren die Expeditionsleiter die Heimkehr über Lhasa und Peking statt wie sonst eher üblich über Kathmandu. Die Ausreise über Land ist derzeit nicht möglich.

Die Straße über den Grenzort Kodari werde unter Umständen noch über Jahre nicht befahrbar sein, berichtet Dominik Müller. Der Expeditionsleiter und Chef des deutschen Veranstalters Amical Alpin hat die Rückreise seiner Teilnehmer über Lhasa sichergestellt. Ralf Dujmovits und die Kanadierin Nancy Hansen, die sich bereits im vorgeschobenen Basislager auf 6400 Metern aufgehalten hatten, sind inzwischen ins „Chinese Base Camp“ auf 5150 Metern zurückgekehrt.

Mehr als 6200 Tote in Nepal

Nach Angaben des nepalesischen Verbands der Trekkingagenturen (TAAN) wurden allein gestern rund 450 Verletzte aus verschiedenen Landesteilen gerettet. 29 Hubschrauber seien im Einsatz gewesen, die Piloten hätten mehr als 100 Einsätze geflogen. Mehrere hundert Trekkingtouristen und Bergsteiger warten im Khumbu-Gebiet, in der Region Langtang und im Gebiet um die Annapurna auf eine Möglichkeit, nach Kathmandu zurückzukehren. Die nepalesische Regierung verlegte alle kommerziellen Flüge in die Nachtstunden, damit der überlastete Flughafen der Hauptstadt tagsüber für Rettungsflüge offen ist. Weiterhin sind viele Orte von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr als 6200 Tote und rund 14.000 Verletzte (Stand 11 Uhr MESZ) wurden bisher registriert, die Zahl der Opfer steigt stündlich. Mehrere hunderttausend Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Die nepalesische Regierung hat eine Website angelegt, auf der alle Informationen zum Erdbeben (u.a. Rettungsaktionen, Vermisste, Zahl der Opfer) gebündelt sind.

Für alle, die für die Menschen in Nepal spenden möchten, hier sind zwei Möglichkeiten (unter sehr vielen):

  • Himalayan Project e.V., Kreissparkasse Biberach, 
IBAN DE82 6545 0070 0007 8203 31, SWIFT-BIC: SBCRDE66, Kennwort: „Erdbeben Opfer“ (Das ist die Hilfsaktion des deutschen Bergsteigers und Arztes Matthias Baumann. Der Unfallchirurg hilft derzeit in einem Krankenhaus vor den Toren Kathmandus.)
  • Hillary-Stiftung,
 Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee
, IBAN: DE76 7115 2570 0620 6210 11, SWIFT-BIC: BYLADEM1MIB, Kennwort: „Erdbebenhilfe Nepal“

P.S. Ich bin jetzt mal zwei Tage nicht am Ball, sprich offline, danach wieder für euch da. 

Datum

1. Mai 2015 | 11:10

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