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Umdisponiert
Es empfiehlt sich immer, einen Plan B in der Hinterhand zu haben. Gestern wurde ich durch die Absage meiner mir vorher fest zugesagten Grubenfahrt in der Zeche Ibbenbüren überrascht. Offenkundig passte meine Aktion „Fair zum Berg“ plötzlich nicht mehr richtig in das PR-Konzept der Steinkohle-Industrie. Ich habe mich einen Tag lang darüber geärgert und dann beschlossen umzudisponieren.
Ich werde mir den Stein nun an der tiefsten frei zugänglichen (!) Landstelle Deutschlands holen. Die liegt in der Gemeinde Neuendorf-Sachsenbande nahe Itzehoe, 3,54 Meter unter dem Meeresspiegel. Damit vergrößert sich die Distanz zur Zugspitze, die ich mit dem Fahrrad zurücklegen will, um gut 200 Kilometer. Meinte Verkehrsminister Peter Ramsauer nicht gestern, die Deutschen sollten mehr Rad fahren? Na, dann. Am Sonntag breche ich auf.
P.S. Ich habe den Artikel vom 3.9. entsprechend aktualisiert.
Apa Sherpa über den Klimawandel
Apa Sherpa arbeitete auf einem Kartoffelfeld, als das Inferno ohne Vorwarnung über sein Heimatdorf Thame im Everest-Gebiet einbrach. Sein Hof wurde weggeschwemmt. Apa überlebte mit viel Glück. 1985 war das. Später bestieg er 21 Mal den Mount Everest, bis heute hält der etwa 52-Jährige (sein genaues Geburtsdatum kennt er selbst nicht) den Rekord. Dem höchsten Berg der Erde hat Apa längst Adieu gesagt. Jetzt widmet er sich seiner Stiftung für Bildungsprojekte in seiner Heimat – und engagiert sich für Klimaschutz. Anfang des Jahres wanderte Apa gemeinsam mit Dawa Steven Sherpa über den „Great Himalaya Trail“ 1555 Kilometer weit vom Osten in den Westen Nepals, um auf die Bedrohung der Bergwelt durch die Erderwärmung aufmerksam zu machen. Er inspirierte mich damit auch zu meiner Aktion „Fair zum Berg“, zu der ich am kommenden Dienstag aufbreche. Ich bat Apa Sherpa, mir ein paar Zeilen über seine Meinung zum Klimawandel zu schicken – und er hat geantwortet.
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Aktion „Fair zum Berg“
Ich will euch nicht die Freude am Bergsport nehmen, ganz im Gegenteil. Schließlich liebe ich es selbst, Berge zu besteigen oder mit Skiern herunter zu rasen. Ich plädiere nur für mehr Demut und Respekt gegenüber den Bergen. Wir können den Verantwortlichen auf die Füße treten und unbequeme Fragen stellen: Muss etwa in einem schon jetzt voll erschlossenen Skigebiet ein weiterer Lift gebaut werden? Ist es wirklich nötig, dass mir bei der Auffahrt der Allerwerteste angewärmt wird? Wird klimafreundliche Energie eingesetzt?
Bei uns selbst anfangen
Es reicht aber nicht, immer nur mit dem Finger auf die anderen zu zeigen. Wir sollten bei uns selbst anfangen: Wie können wir Energie sparen? Warum bilden wir bei unseren Trips in die Berge keine Fahrgemeinschaften oder nutzen öffentliche Verkehrsmittel? Verhalten wir uns in den Bergen umweltbewusst? Wo überschreiten wir den Grat zwischen vertretbar und unverantwortlich?
P.S. Während meiner Aktion werde ich täglich von unterwegs berichten. Auf der rechten Seite des Blogs könnt ihr dann (via regelmäßigem GPS-Signal) mitverfolgen, wo ich gerade bin. Vielleicht hat ja der eine oder andere Lust, mich spontan ein paar Kilometer zu begleiten. Bedingung: Das Tempo bestimme ich ;-)!
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