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mit Stefan Nestler

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Auf dem Weg zum K 2 (Teil 5): Wunder der Schöpfung

Ich wollte der Majestät nicht unrasiert vor die Augen treten. Ich griff zum Rasierer und unterzog mich einer schmerzhaften Prozedur. Die Creme schäumte nicht, die Bartstoppeln widersetzten sich der Klinge. Doch ich hatte Zeit. Der König der Achttausender hielt noch nicht Hof, der K 2 versteckte sich hinter Wolken.

Platz der Eintracht

Ich saß vor meinem Zelt auf dem Concordiaplatz, 4600 Meter hoch. Der Brite William Martin Conway gab diesem unvergleichlichen Ort bei seiner Karakorum-Expedition 1892 diesen Namen. Die einen sagen, er habe sich an den Konkordiaplatz in der Schweiz erinnert gefühlt, wo sich drei Firnströme zum Aletschgletscher vereinigen. Die anderen behaupten, Conway sei von der Place de la Concorde zu seiner Namensschöpfung inspiriert worden, dem größten Platz in Paris mit seinem Straßenkreuz. Vielleicht erinnerte sich Conway aber auch nur an seinen Lateinunterricht: Concordia heißt übersetzt Eintracht.


Concordiaplatz, dahinter das Gipfeltrapez des 7932 Meter hohe Gasherbrum IV

Am Zusammenfluss des Baltoro-, des Godwin-Austen- und des Gasherbrum-Gletschers stehen die Sechs-, Sieben- und Achttausender einträchtig Spalier: der Mitre Peak, die Chogolisa, die Gasherbrums I bis IV, der Broad Peak und schließlich der K 2. Das 360-Grad-Panorama am Concordia-Platz ist weltweit einmalig, ein Wunder der Schöpfung.

Datum

30. Juni 2010 | 10:49

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