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Die leidige Sache mit dem (Expeditions-) Geld
„Expeditionsgeld ist scheu wie ein Blauschaf im Himalaya“, könnte man in Abwandlung eines Ausspruchs des einstigen bayrischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß („Geld ist geil wie ein Bock, aber scheu wie ein Reh“) sagen. Nicht selten erweist sich die Suche nach Sponsoren als so stark überhängende Wand, dass Bergsteiger den Halt verlieren und hart auf dem Boden der finanziellen Tatsachen landen. Anfang des Jahres habe ich mir selbst die Zähne daran ausgebissen, Geldgeber für ein – wie mir alle unisono versicherten – äußerst interessantes Projekt zu finden. Material hätte ich haben können, Bares jedoch nicht. Schweren Herzens musste ich für die Expedition absagen. Auch Profis scheitern zuweilen beim Versuch, ein finanzielles Blauschaf einzufangen – wie jetzt die beiden russischen Bergsteiger, die eine neue Route in der Everest-Ostwand erschließen wollten.
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Miss Hawley: Keine Everest-Zirkusmätzchen
Möglicherweise habe ich es ein wenig übertrieben. Als ich Elizabeth Hawley um ihre Sicht auf den Mount Everest 60 Jahre nach der Erstbesteigung bitte, schreibt mir die legendäre Chronistin des Himalaya-Bergsteigens zurück: „Ihre Fragen scheinen den Mount Everest zu vermenschlichen, so sehe ich ihn aber keinesfalls.“ 89 Jahre hat die US-Amerikanerin bereits auf dem Buckel. Seit mehr als einem halben Jahrhundert dokumentiert Miss Hawley in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu die Expeditionen zu den hohen Bergen des Himalaya. Ein ungeschriebenes Gesetz unter Bergsteigern lautet: Erst wenn Miss Hawley bestätigt hat, dass du am Gipfel warst, warst du auch wirklich oben.
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