Nachgefragt: Gletscherschmelze
Die Gletscher geben nun preis, was sie einst verschluckt haben. Auf dem Gauli-Gletscher in der Schweiz trat zuletzt der Propeller einer 1946 abgestürzten Maschine zutage. Auf dem Bosson-Gletscher im Mont-Blanc-Massiv fanden Bergsteiger eine seit einem Flugzeugunglück 1966 verschollene indische Diplomatentasche. Und der Taschachferner in den Ötztaler Alpen gab die Leiche eines seit elf Jahren vermissten Münchner Bergsteigers frei. Grund für diese Funde ist die fortschreitende Gletscherschmelze in den Alpen. Aber nicht nur dort, sondern weltweit sind die Eisriesen auf dem Rückzug – nicht zuletzt eine Folge des Klimawandels. Ich habe darüber mit dem Schweizer Glaziologen Samuel Nussbaumer gesprochen. Der 31 Jahre alte Wissenschaftler arbeitet in Zürich für den World Glacier Monitoring Service (WGMS), der die Entwicklung der Gletscher beobachtet und analysiert.
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Dujmovits: „Wahrheit nicht mehr zu leugnen“
Lautlose Energie. Während im benachbarten Basislager der tschechischen Expedition der Diesel-Generator knatterte, störten wir die wunderbare Ruhe auf dem zentralen Rongbuk-Gletscher zu Füßen der Nordwand des Mount Everest nicht – und hatten doch Strom. Ralf Dujmovits, mit dem ich 2005 erstmals auf Expedition war, setzte schon damals voll auf Sonnenenergie. Die kleine Solaranlage, die er sich selbst zusammengebastelt hatte, funktionierte einwandfrei. Der 50-Jährige, der als erster Deutscher alle 14 Achttausender bestieg, setzt sich seit vielen Jahren für einen schonenden Umgang mit der Natur ein. Ich habe Ralf gebeten, mir kurz zu beschreiben, wie er die Bedrohung der Bergwelt durch den Klimawandel sieht und unsere Möglichkeiten, daran etwas zu ändern. Lest selbst!
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Apa Sherpa über den Klimawandel
Apa Sherpa arbeitete auf einem Kartoffelfeld, als das Inferno ohne Vorwarnung über sein Heimatdorf Thame im Everest-Gebiet einbrach. Sein Hof wurde weggeschwemmt. Apa überlebte mit viel Glück. 1985 war das. Später bestieg er 21 Mal den Mount Everest, bis heute hält der etwa 52-Jährige (sein genaues Geburtsdatum kennt er selbst nicht) den Rekord. Dem höchsten Berg der Erde hat Apa längst Adieu gesagt. Jetzt widmet er sich seiner Stiftung für Bildungsprojekte in seiner Heimat – und engagiert sich für Klimaschutz. Anfang des Jahres wanderte Apa gemeinsam mit Dawa Steven Sherpa über den „Great Himalaya Trail“ 1555 Kilometer weit vom Osten in den Westen Nepals, um auf die Bedrohung der Bergwelt durch die Erderwärmung aufmerksam zu machen. Er inspirierte mich damit auch zu meiner Aktion „Fair zum Berg“, zu der ich am kommenden Dienstag aufbreche. Ich bat Apa Sherpa, mir ein paar Zeilen über seine Meinung zum Klimawandel zu schicken – und er hat geantwortet.
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Aktion „Fair zum Berg“
Ich will euch nicht die Freude am Bergsport nehmen, ganz im Gegenteil. Schließlich liebe ich es selbst, Berge zu besteigen oder mit Skiern herunter zu rasen. Ich plädiere nur für mehr Demut und Respekt gegenüber den Bergen. Wir können den Verantwortlichen auf die Füße treten und unbequeme Fragen stellen: Muss etwa in einem schon jetzt voll erschlossenen Skigebiet ein weiterer Lift gebaut werden? Ist es wirklich nötig, dass mir bei der Auffahrt der Allerwerteste angewärmt wird? Wird klimafreundliche Energie eingesetzt?
Bei uns selbst anfangen
Es reicht aber nicht, immer nur mit dem Finger auf die anderen zu zeigen. Wir sollten bei uns selbst anfangen: Wie können wir Energie sparen? Warum bilden wir bei unseren Trips in die Berge keine Fahrgemeinschaften oder nutzen öffentliche Verkehrsmittel? Verhalten wir uns in den Bergen umweltbewusst? Wo überschreiten wir den Grat zwischen vertretbar und unverantwortlich?
P.S. Während meiner Aktion werde ich täglich von unterwegs berichten. Auf der rechten Seite des Blogs könnt ihr dann (via regelmäßigem GPS-Signal) mitverfolgen, wo ich gerade bin. Vielleicht hat ja der eine oder andere Lust, mich spontan ein paar Kilometer zu begleiten. Bedingung: Das Tempo bestimme ich ;-)!
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