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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Unberechenbar

Gepäckklumpen

Die Yaks sind da und wir auch – immer noch. Gestern Abend gegen 22 Uhr tauchten die Tragetiere mit unserem Gepäck doch noch in Kakkot auf. Wir waren gerade dabei, in unserem Gemeinschaftsquartier einzuschlafen, als draußen das charakteristische Pfeifen der Yaktreiber zu hören war. Drei störrische Tiere hatten immer wieder ihre Lasten abgeworfen. Letzten Endes hatten Träger das Gepäck dieser Yaks schultern müssen. Daher hatte sich der Transport so lange verzögert.

 

Nasser, dreckiger Klumpen  

Schwierige Verhandlungen

Die Nacht in unserem Notquartier war kaum erholsam. Es war eng und kälter als erwartet. Umso mehr freuten wir uns darauf, schnell aufzubrechen und den bequemen Hotelbetten von Kathmandu ein Stück näher zu kommen. Unser Gepäck lag als nasser, dreckiger Klumpen im Freien. Wir erfuhren, dass die Yaks nicht über die Brücke, sondern durch den Fluss getrieben worden waren und dass dabei einige Lasten nass geworden waren. Eine meiner beiden Taschen hat ein Riesenloch in der Seite. „Ein Yak hat sie abgeworfen. Sie ist fast hundert Meter tief gefallen“, klärte mich Pemba auf. „Ein Stück weiter und sie wäre im Fluss gelandet.“ Ich zuckte mit den Schultern. Es hätte schlimmer kommen können.

Zwangsübernachtung in Kakkot

Nach dem Frühstück waren wir schnell startklar. Doch wir hatten die Rechnung ohne die schwierigen Leute von Kakkot gemacht. (Erinnert ihr euch noch?) Die Verhandlungen zogen sich über den ganzen Vormittag hin. Das Ende des Liedes: Weil es gestern so spät geworden ist, wollen die Treiber erst morgen früh mit ihren Maultieren aufbrechen.

Die Maultiere wollen, aber ...

Wohl oder übel müssen wir eine weitere Nacht in Kakkot verbringen – diesmal wenigstens in unseren bequemeren Zwei-Mann-Zelten. Der zusätzliche Tag in Kathmandu, auf den wir uns alle gefreut hatten, ist damit hinfällig. Und wer weiß, ob wir morgen wirklich losziehen können. Die Leute von Kakkot sind unberechenbar.

P.S. Da wir unsere Solaranlage schon verpackt haben, werde ich mich wahrscheinlich erst in Kathmandu wieder melden können. Bei weiteren unerwarteten Wendungen melde ich mich telefonisch bei meinem „Hometeam“.

P.P.S. Ich habe bis zum 17.10. jeweils mindestens drei Bilder eingesetzt, vorher bis zum 12.  je ein Bild. Also blättert noch mal zurück!

Datum

25. Oktober 2011 | 10:41

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