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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Haifischflosse

"Shark's Fin" (Route führte von links über den Grat)

Berge müssen nicht 8000 Meter hoch sein, um Abenteuer zu erleben. Das bewies einmal mehr der deutsche Spitzenkletterer Robert Jasper, dem Anfang April an einem nicht nur sprichwörtlich am Ende der Welt gelegenen formschönen Berg eine Erstbesteigung gelang. Zusammen mit Jörn Heller und Ralf Gantzhorn erreichte der 44-Jährige (den ich euch Ende Februar hier im Blog vorgestellt hatte) erstmals den Gipfel des Monte Giordano im Süden Feuerlands. Eine Höhe von 1517 Metern zeigte das GPS-Gerät, Karten weisen 500 Meter mehr aus. Die Erstbesteiger tauften den chilenischen Berg wegen seiner spektakulären Form „Shark’s Fin“, Haifischflosse. Das Ziel der sechswöchigen Expedition war außergewöhnlich, weil zuvor erst wenige Menschen den entlegenen Berg überhaupt gesehen hatten.

Mit gebrochener Rippe auf den Gipfel

Gipfelfoto bei Nacht (r. Robert)

Allein drei Wochen brauchte der erfahrene Skipper Osvaldo Escobar, um die Bergsteiger mit seiner Segelyacht durch die chronisch stürmische See zwischen Magellan-Straße und Kap Hoorn an den Fuß des entlegenen Bergs zu bringen. Tagelang musste die Crew auf einer unbewohnten Insel einen Orkan aussitzen, ehe sie zur „Shark’s Fin“ weitersegeln und die Besteigung in Angriff nehmen konnte. „Der Weg zum Berg führte durch subpolaren Regenwald, Sümpfe und Gletscherspalten – natürlich bei Schlechtwetter“, heißt es auf Roberts Internetseite. Der erste Anlauf scheiterte. Jörn Heller brach sich zudem an Bord der Yacht, die als schwimmendes Basislager diente, eine Rippe. Kurz vor der geplanten Abreise riskierte das Trio doch noch einen letzten Gipfelversuch, „bei dem sich die Schnelligkeit des eingespielten Teams als Schlüssel zum Erfolg erwies“. Kurz nach Mitternacht am 7. April erreichten die drei Bergsteiger nach eigenen Angaben den Gipfel. 27 Stunden brauchten sie für Auf- und Abstieg über den Westgrat des Bergs – um sich dann bei der Rückreise auf See wieder tüchtig durchschütteln zu lassen.

Datum

11. Mai 2012 | 15:29

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