More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Flugzeugabsturz in Nepal

Die Insassen hatten keine Chance

Und wieder eine Unglücksmeldung aus Nepal: Ein Propellerflugzeug der kleinen nepalesischen Fluggesellschaft Sita Air ist nahe dem Inlands-Flughafen der Hauptstadt Kathmandu abgestürzt und in Flammen aufgegangen. Alle 19 Insassen – sieben Nepalesen, sieben Briten und fünf Chinesen – kamen ums Leben. Bei den ausländischen Passagieren handelte es sich um Trekkingtouristen. Sie waren auf dem Weg zum Flughafen Lhukla, von wo aus sie zu einer Wanderung ins Gebiet rund um den Mount Everest starten wollten. Ein Flughafensprecher teilte mit, der Pilot habe unmittelbar vor dem Absturz per Funk mitgeteilt, dass die Propellermaschine von einem Vogel getroffen worden sei.

Es  war das zweite größere Flugzeugunglück in Nepal in diesem Jahr. Im Mai waren bei einem Absturz nahe dem 2770 Meter hoch gelegenen Flugplatz Jomsom im Annapurna-Gebiet 15 Menschen ums Leben gekommen. Schon damals hatte ich darauf hingewiesen, dass Fliegen in Nepal allein schon wegen der engen Gebirgstäler und der schwierigen Landepisten gewisse Risiken birgt, Abstürze dennoch die absolute Ausnahme sind.

Riesenschäden durch Vogelschlag

Vogelschlag ist kein nepalesisches Phänomen, sondern gefährdet weltweit die Luftfahrt. Nach Angaben des „Deutschen Ausschusses zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr“ sind seit dem ersten verbuchten Fall vor 100 Jahren mehrere hundert Menschen bei Unglücken ums Leben gekommen, die auf Zusammenstöße von Vögeln und Flugzeugen zurückzuführen sind. Jahr für Jahr entstehen durch Vogelschlag Schäden von mehreren hundert Millionen US-Dollar.

P.S. Die Suche nach den drei noch vermissten Opfern der Lawine am Manaslu ist eingestellt worden. Es bestand keine Hoffnung mehr, die beiden Franzosen und den Kanadier noch lebend zu bergen. Zählt man die drei Verschollenen hinzu, sind damit elf Tote offiziell bestätigt.

Datum

28. September 2012 | 17:14

Teilen