Paradies in Flammen
Eben noch ein kleines Paradies, nach wenigen Minuten ein Raub der Flammen. Am Silvesterabend ist das „Green Climbers Home“ in Laos völlig niedergebrannt. Die Anlage, zwölf Kilometer östlich der Stadt Thakhek im Grenzgebiet zu Thailand gelegen, galt als Geheimtipp für reisefreudige und abenteuerlustige Kletterer. „Wir können es selber immer noch gar nicht richtig glauben, und es erscheint uns total irreal, was da passiert ist“, schreiben Tanja und Uli Weidner, zwei 39 Jahre alte, kletterverrückte Kölner, die sich in Laos einen Lebenstraum erfüllt hatten. „Unsere ganze Energie, die unzählbaren Stunden Arbeit und all unser Hab und Gut, das wir seit über zwei Jahren hier hereingesteckt haben, ist innerhalb von Minuten in Flammen aufgegangen.“ Glück im Unglück: Niemand wurde verletzt. „Die Klettercommunity ist erst einmal um einen echten Juwelen ärmer“, schreibt mir Ralf Dujmovits, Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteiger, der im „Green Climbers Home“ kurz vor dem Brand mit seiner Frau Gerlinde Kaltenbrunner einige schöne Klettertage verbracht hatte.
Freiraum zum Chillen
„Das Camp befindet sich in dschungelartigem Ambiente auf einer Lichtung in einem scheinbaren Talschluss“, beschreibt Gerlinde die Faszination der Anlage. „Die Bambushütten stehen auf Stelzen, alles ist einfach und gemütlich. Und beim gesunden laotischen Essen kommt man mit Kletterern der verschiedensten Nationalitäten ins Gespräch.“ Auch Ralf war begeistert, nicht nur vom „Green Climbers Home“, das „jede Menge Freiraum zum gemütlichen Chillen“ bot, sondern auch von den derzeit 120 Kletterrouten rundherum: „Das Camp ist eingerahmt von vielfältigsten Klettereien, an teilweise surrealen Felsbildungen. Kalktuff, Sinter, Stalaktiten, alles noch sehr rauh und supergriffig. Zu einigen Einstiegen läuft man gerade mal eine Minute, maximal zehn Minuten. Und es gibt in allen Schwierigkeitsbereichen für jeden tagelang spannende Möglichkeiten.“
Grün ernst genommen
Die beiden deutschen Kletterer Isabelle und Volker Schöffl hatten die Felswände im Westen von Laos entdeckt und 2010 die ersten 50 Routen erschlossen. Tanja und Uli Weidner gehörten zu den ersten Besuchern und waren begeistert. Sie beschlossen, ihre Zelte in Köln abzubrechen, ihre Jobs aufzugeben und in dem Klettergebiet eine Bungalowanlage zu bauen. Das Camp heißt nicht umsonst „Green Climbers Home“. Umweltschutz wird groß geschrieben. Zudem legen Tanja und Uli Wert darauf, die lokale Bevölkerung einzubeziehen: „Das Projekt hat schon nach kurzer Zeit für einen spürbaren Anstieg von Einkommen in armen Familien aus dem Umkreis gesorgt.“
Tanja und Uli bitten um Hilfe
Die beiden wollen das Klettercamp wieder aufbauen, können die Kosten jedoch alleine nicht stemmen. Wenn ihr also den Schock über den Berg an Rechnungen zum Jahresbeginn einigermaßen verdaut und noch ein paar Euro übrig habt, dann klickt hier, und ihr werdet zur Spendenseite für das „Green Climbers Home“ weitergeleitet.