More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Hollywood goes Everest

Jake Gyllenhaal (l.) und Josh Brolin

Jake Gyllenhaal (l.) und Josh Brolin

Eine Winterexpedition zum Mount Everest? Die beiden Hollywood-Stars Jake Gyllenhaal und Josh Brolin haben jetzt in einem Fünf-Sterne-Hotel in Kathmandu eingecheckt. Ein Mitarbeiter der Regierung bestätigte, dass ein Filmteam des isländischen Regisseurs Baltasar Kormakur eine zweiwöchige Drehgenehmigung für Nepal erhalten habe. Gyllenhaal und Brolin, beide bereits je einmal für einen Oscar nominiert, spielen die Hauptrollen in einem Film über die Tragödie am Mount Everest im Jahr 1996. Nach einem Wettersturz hatten damals acht Bergsteiger im Gipfelbereich des höchsten Bergs der Erde ihr Leben verloren. Der 33 Jahre alte Gyllenhaal wird den US-Bergführer Scott Fisher spielen, der zu den Opfern gehörte. Der 45-jährige Brolin schlüpft in die Rolle von Beck Weathers, der für tot gehalten worden war, wie durch ein Wunder aber trotz schwerster Erfrierungen überlebte.

Sturm am Gipfel

Mount Everest

Mount Everest

Jon Krakauers Buch „In eisige Höhen“ über die Geschehnisse am 10. und 11. Mai 1996 war ein Weltbestseller und hatte eine Diskussion über das kommerzielle Bergsteigen am Everest ausgelöst. Der nepalesische Regierungsvertreter ließ offen, ob das Filmteam wirklich am höchsten Berge der Erde dreht. In dem Fall müssten Gyllenhaal und Brolin beweisen, dass ihre Nehmerqualitäten über die Erfordernisse eines Fünf-Sterne-Hotels in Kathmandu hinausgehen. Am 8850 Meter hohen Gipfel stürmt es in dieser Woche mit Spitzengeschwindigkeiten von rund 200 Stundenkilometern, das Thermometer soll auf unter minus 40 Grad Celsius fallen. Selbst im Basislager dürfte es derzeit ungemütlich kalt sein, auch wenn in dieser Woche kein Neuschnee erwartet wird.

Fünf-Sterne-Risiko

Erst 15 Bergsteiger haben übrigens den Mount Everest im (meteorologischen oder kalendarischen) Winter bestiegen. Die beiden Polen Leszek Cichy und Krzysztof Wielicki waren am 17. Februar 1980 die ersten. Lediglich Ang Rita Sherpa gelang 1987 ein Aufstieg ohne Flaschensauerstoff. Möglich war es wahrscheinlich nur, weil das Wetter an diesem 22. Dezember außergewöhnlich gut war. Die große Kälte im Winter sorgt normalerweise dafür, dass der Luftdruck im Gipfelbereich noch weiter absinkt. Ein Aufstieg ohne Atemmaske liegt dann im absoluten Grenzbereich des Möglichen. Fünf-Sterne-Risiko.

Datum

13. Januar 2014 | 18:59

Teilen