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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Gipfelversuche am Nanga Parbat

Simone Moro steigt auf (© The North Face)

Simone Moro steigt auf (© The North Face)

Es riecht ein wenig nach Gipfel. Auf der Rupalseite des Nanga Parbat haben das polnische und auch das italienisch-deutsche Expeditionsteam das Basislager verlassen. Ihr Ziel: der höchste Punkt auf 8125 Metern. Der Pole Tomasz Mackiewicz meldete sich aus Lager 2, einer Schneehöhle in 6100 Metern Höhe. „Heute war es schrecklich: Schneefall, kalt, windig“, berichtete Tomek per Funk an den Italiener Emilio Previtali im Basislager. Der Wind am Grat lasse aber offenbar nach. Für Anfang kommender Woche wird ruhiges Wetter erwartet, das einen Aufstieg zum Gipfel zulassen könnte.

„Sehr motiviert“

David Göttler in luftiger Höhe (© The North Face)

David in luftiger Höhe (© The North Face)

Auch der Italiener Simone Moro und sein deutscher Kletterpartner David Göttler sind zu ihrem ersten Gipfelversuch aufgebrochen. Die beiden erreichten heute Lager 1 auf 5100 Metern. Sie hatten bei ihrem letzten Aufstieg vor gut einer Woche ihr Lager 3 auf knapp 7000 Metern angelegt. „Das Gelände ist steil, ein Fehler würde fatal enden“, schrieb David anschließend auf Facebook . „Wir kletterten gleichmäßig, konzentrierten uns auf jeden Schritt. Wir erreichten einen Punkt, von dem aus wir den nächsten Abschnitt einsehen konnten. Es sah vielversprechend aus.“ In der Zwischenzeit hat es jedoch geschneit. Die Verhältnisse könnten sich gründlich verändert haben. „Wir sind aufgeregt und bereit, den Berg zu besteigen. Mal sehen, wie weit wir kommen“, schrieb David vor dem Aufbruch an alpin.de. „Wir sind sehr motiviert und hoffen, dass wir dieses Mal Glück haben.“

Auf Mummerys Spuren

Auf der Diamir-Seite des Bergs  akklimatisiert sich derweil der Italiener Daniele Nardi. Er hat sich vorgenommen, den Nanga Parbat im Alleingang zu besteigen, über die so genannte Mummery-Rippe. Der Brite Albert Frederick Mummery war 1895 beim ersten ernsthaften Versuch, einen Achttausender zu besteigen, verschollen geblieben. 1953 hatte der Österreicher Hermann Buhl erstmals den Gipfel des Nanga Parbat erreicht.  Bis heute hat der Achttausender alle Bergsteiger abgeschüttelt, die versuchten, ihn im Winter zu besteigen.

P.S. Ich verabschiede mich jetzt mal für eine gute Woche. Ich muss überprüfen, ob es in Osttirol wirklich so viel geschneit hat. 😉

Datum

7. Februar 2014 | 18:00

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