More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Nanga Parbat bleibt im Winter unbestiegen

Obrycki (l.) und Dunaj im Krankenhaus von Skardu

Obrycki (l.) und Dunaj im Krankenhaus von Skardu

„Zeit, nach Hause zu gehen!“ Jacek Teler bringt es auf den Punkt. Auch die polnische Winterexpedition zum Nanga Parbat ist erfolglos geblieben. Nach dem Lawinenunglück vor einer Woche war auch die letzte Chance dahin, noch einmal zu einem Gipfelversuch aufzubrechen. Am nächsten Donnerstag beginnt der Frühling. In Skardu blühen bereits die Kirschbäume, schreibt Jacek in seinem Blog. Er hat seine Teamgefährten Pawel Dunaj und Michal Obrycki zum Militärkrankenhaus der Stadt begleitet, wo die Verletzungen der beiden behandelt wurden. Beiden geht es den Umständen entsprechend gut. Pawel hat es bei der Lawine deutlich schlimmer erwischt: vier Rippen gebrochen, die Lunge zusammengeklappt. Alles in allem hatten Dunaj und Obrycki jedoch Glück im Unglück. Sie leben.

Wird Tomek wiederkommen? Bestimmt!

Tomasz Mackiewicz

Tomasz Mackiewicz

Tomek Mackiewicz blieb zu Füßen des Achttausenders zurück, um das Basislager abzubauen. Damit geht auch die letzte der vier Winterexpeditionen zu Ende. Die polnischen Bergsteiger waren im Dezember die ersten am Berg und sind jetzt die letzten, die zusammenpacken. Ihre Ausdauer ist wirklich bewundernswert. Wie schon im letzten Winter war es auch in diesem Jahr Tomek vorbehalten, von allen Aspiranten am höchsten aufzusteigen. Gemeinsam mit David Göttler erreichte er auf 7200 Metern den Mazeno-Grat. 2013 war Mackiewicz bei seinem letzten Versuch im Alleingang bis auf 7400 Meter aufgestiegen. Vier Jahre in Serie hat sich Tomek im Winter am Nanga Parbat versucht – und das obwohl er keine finanzstarken Sponsoren im Hintergrund hat. Ich würde fast wetten, dass er in neun Monaten wieder nach Pakistan reist.

Der Nanga Parbat bleibt auch nach 21 Versuchen in 25 Jahren im Winter unbestiegen. Wie der K 2, der ebenfalls noch niemanden in der kalten Jahreszeit auf sein Haupt gelassen hat. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Eines Tages.

Datum

15. März 2014 | 23:40

Teilen