Everest-Ouvertüre
Die Basislager auf beiden Seiten des Mount Everest füllen sich. Laut Informationen des Tourismusministeriums in Kathmandu haben allein 28 Expeditionen die Genehmigung erhalten, den höchsten Berg der Erde über die nepalesische Südseite zu besteigen. Rund 300 Bergsteiger aus über 40 Ländern schlagen dort zu Füßen des Everest ihre Zelte auf. Die Ü-60-Fraktion ist immerhin 18 Gipfelaspiranten stark, fünf sind sogar älter als 70 Jahre. Drei Bergsteiger sind jünger als 20.
Route bis Lager 2 steht
Auch der blinde österreichische Kletterer Andy Holzer ist inzwischen mit seinen Begleitern zu Füßen des Everest angekommen. „Mir geht es so gut wie noch nie bei der Ankunft in einem Basislager“, schreibt der 47-Jährige. Das Lager sei „sensationell eingerichtet“. Der Außenposten der Regierung, eine Reaktion auf den Sherpa-Angriff 2013 gegen Simone Moro, Ueli Steck und Jonathan Griffith, soll erst in der ersten Maiwoche öffnen. Erste Sicherheitskräfte sind jedoch schon im Basislager eingetroffen. Mitarbeiter der Regierung sollen auch darüber wachen, dass jeder Bergsteiger wie neuerdings vorgeschrieben acht Kilogramm Müll vom Berg bringt. „Es gibt keine Entschuldigung, und es spielt keine Rolle, wer du bist, wo du herkommst, wie deine körperlichen Möglichkeiten oder Unmöglichkeiten sind“, verkündete ein Ministeriumssprecher streng. „Als Kletterer bist du verpflichtet, den Abfall im Basislager abzuliefern.“
Die Sherpa-Spezialisten für den Khumbu-Eisbruch, die so genannten „Ice Doctors“, haben die Route durch das Eislabyrinth bis hinauf nach Lager 2 auf 6400 Metern erkundet und mit Fixseilen und Leitern gesichert.
Sprung vom Gipfel
Geht es nach dem US-Fernsehsender Discovery Channel, muss der 11. Mai ein perfekter Gipfeltag werden. Der Sender kündigte für besagten Sonntag die Liveübertragung des ersten „Wingsuit“-Sprungs vom Gipfel des Everest an, mit der kleinen Einschränkung „wenn das Wetter es zulässt“. Basejumper Joby Ogwyn stand bereits zweimal auf dem Dach der Welt, 1999 und 2008. Beim ersten Mal war er mit 24 Jahren der damals jüngste Everest-Besteiger aus den USA. Seit seinem zweiten Gipfelerfolg 2008 habe die Idee in seinem Kopf herumgespukt, vom höchsten Punkt hinunterzuspringen und mit dem „Wingsuit“ bis zum Basislager zu gleiten, sagte der 39-Jährige bei einem öffentlichen Chat auf Facebook: “Ich möchte die Sache jetzt einfach zu Ende bringen, das ist es, was mich motiviert.“ Das riecht nach einem Live-Spektakel wie dem Stratosphärensprung des Österreichers Felix Baumgartner im Jahr 2012. In diesem You-Tube-Video von Discovery Channel stellt Joby sein Team vor:
Erster Todesfall
Leider ist auch bereits der erste Tote der Frühjahrssaison am Everest zu vermelden. Nachdem bei Mingma Tenzing Sherpa ein Höhenlungenödem festgestellt worden war, wurde er nach Kathmandu zurückgeflogen. Dort verstarb er im Krankenhaus. R.I.P.