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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Zurück aus Wetshoeland

DudelsackSchottland sollte umbenannt werden – in Wetshoeland. Wenn es nämlich ausnahmsweise mal nicht regnet, wirst du beim Wandern trotzdem nass. Von unten. Löblicherweise gibt es deshalb in schottischen Wanderführern neben den üblichen Kategorien Schwierigkeit und Kondition noch eine weitere: den „bog factor“, also den Sumpf- oder Moorfaktor. Ist er hoch, kannst du sicher sein, dass nach Abschluss der Tour Strümpfe und Schuhe klatschnass sind. In weiser Voraussicht hatten wir immer ein paar Ersatztreter und -socken im Auto deponiert, so dass wir auch am nächsten Tag wieder trockenen Fußes die nächste Wanderung antreten konnten.

Sonnenbrand auf Skye, ha, ha!

Nessie? Es kann nur einen geben ;-)

Nessie? Es kann nur einen geben 😉

Warum schottische Bergsteiger und Kletterer als besonders hart im Nehmen gelten, ist mir während des dreiwöchigen Urlaubs in deren Heimat auch klar geworden. Sie können gar nicht anders. Wer in den Highlands auf beständig gutes oder gar sonniges Wetter wartet, bevor er startet, kann gleich im Bett bleiben. Gipfel wie jene der Cuillin Hills auf der Insel Skye sieht man selten, wenn überhaupt. Meist verstecken sie sich hinter Wolken. Schottland ist wild – und schön, vorausgesetzt, du siehst auch wirklich weiter als zehn Meter. Auf Skye hatten wir einmal tatsächlich einen ganzen Tag lang ein Wetter, das wir hierzulande als heiter und frühsommerlich warm bezeichnen würden: 20 Grad Celsius, der Himmel fast ohne Wolken, nur in den Cuillins hielten sie sich hartnäckig. Da wir uns für eine Küstenwanderung entschieden hatten, holten wir uns prompt einen Sonnenbrand. Die Sonnencreme hatten wir als absolut verzichtbar im Cottage gelassen. Als wir am nächsten Tag einem Schotten von unserem Missgeschick erzählten, lachte er herzlich. „Sonnenbrand auf Skye? Das ist eine schöne Schlagzeile für die Zeitung.“

In der Bildergalerie findet ihr ein paar schottische Impressionen. Sie erwecken unter Umständen einen falschen Wetter-Eindruck. Das liegt schlicht daran, dass Fotografieren im Regen wenig Sinn und schon gar keinen Spaß macht. Den hatten wir aber trotz der vielen Nässe zur Genüge. Schottland und den Schotten sei Dank.

Datum

31. Juli 2015 | 17:37

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