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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Nächste Folge der Seifenoper am Nanga Parbat

Lawine am Nanga Parbat

Lawine am Nanga Parbat

Es schneit und schneit und schneit am Nanga Parbat. An einen Aufstieg in größere Höhen ist derzeit nicht zu denken. 25 Zentimeter Neuschnee seien an einem Tag gefallen, schreibt der Spanier Alex Txikon auf Facebook. Entsprechend hoch sei die Lawinengefahr. Alex, der Pakistaner Muhammad Ali – genannt Ali „Sadpara“ (er kommt aus dem gleichnamigen Dorf) – der Italiener Simone Moro und die Südtirolerin Tamara Lunger sind also weiterhin gezwungen, im Basislager Däumchen zu drehen. Selbst bei einer Wetterbesserung müsste sich das internationale Team nach der langen Zwangspause erst einmal wieder neu akklimatisieren, um ernsthaft an einen Gipfelversuch denken zu können – ganz zu schweigen von der neuerlich notwendigen Spurarbeit. Dafür, dass es am Nanga Parbat nicht langweilig wird, sorgt weiterhin der Streit zwischen Txikon und dem inzwischen abgereisten Italiener Daniele Nardi, der fast schon an einen „Rosenkrieg“ nach einer Scheidung erinnert.

„Ernstes Vergehen“

Freischaufeln ist angesagt

Freischaufeln ist angesagt

Txikon schickte Emails an die italienische Botschaft in Islamabad und an den Pakistanischen Alpinklub. Darin warf er Nardi vor, seinen „finanziellen Verpflichtungen in Pakistan“ noch nicht nachgekommen zu sein. „Das ist keine Beschuldigung, das ist die Wahrheit“, antwortet mir Txikons Freundin Igone Mariezkurrena (die für ihn die Öffentlichkeitsarbeit erledigt) aus dem Basislager auf meine Frage nach den Hintergründen. Nardi habe „seinen Anteil an den Kosten der Agentur noch nicht beglichen und das Basislager verlassen, ohne Ali ‚Sadpara‘ auch nur eine Rupie für seine Arbeit bezahlt zu haben (im letzten Jahr hat er es ebenfalls versäumt). Alex fühlte sich verpflichtet, über diese Situation zu berichten. Ruhig zu bleiben hätte bedeutet, sein (Nardis) ernstes Vergehen zu unterstützen, Menschen gegenüber, die für ihn ehrliche Arbeit abgeliefert haben.“

„Fassungslos“

Danieles Antwort ließ nicht lange auf sich warten. „Ich bin fassungslos“, sagte Nardi. „Ich verstehe weder die Feindseligkeit noch die Wahl der Mittel, den Zeitpunkt, die Art und Weise sowie den Inhalt seines Schreibens.“ Nur der Expeditionsleiter habe mit der pakistanischen Agentur verhandelt, er selbst habe seine Anteile in den letzten Monaten bezahlt. Bei seiner Abreise habe er versprochen, alle noch offenen finanziellen Angelegenheiten nach seiner Heimkehr zu regeln.
Man fragt sich allmählich wirklich, was schlechter ist, das Wetter oder die Seifenoper am Nanga Parbat?

Datum

11. Februar 2016 | 18:46

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