Txikon beendet Winterexpedition am Everest
Alex Txikon wirft das Handtuch. Sein zweiter und letzter Gipfelversuch ist gescheitert – und damit auch die gesamte Winterexpedition. Der 35 Jahre alte Baske und sein Sherpa-Team entschieden in Lager 2 auf 6400 Metern, nicht weiter aufzusteigen. Stattdessen packten sie zusammen und kehrten heute ins Basislager zurück. „Es wäre wirklich Selbstmord gewesen, weiter aufzusteigen“, gab Txikon per Satellitentelefon an sein Team durch. „Als Leiter der Expedition sollte ich nicht das Leben meiner Mitstreiter gefährden. Und auch nicht mein eigenes.“ Dennoch sei ihm die Entscheidung, den Versuch abzubrechen, nicht leicht gefallen, räumte Alex ein.
Minus 40 Grad Celsius
Laut Txikon hatte sich der Wind in den vergangenen beiden Tagen nicht wie erhofft gelegt. Immer wieder habe es Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern gegeben, dazu Temperaturen um minus 40 Grad Celsius, „wegen des starken Windes gefühlt unter minus 50 Grad“. Für Donnerstagmorgen seien sogar Windstöße von bis zu 115 km/h erwartet worden, so Txikon. Höchste Zeit umzukehren.
Txikon will wiederkommen
74 Tage nach dem Aufbruch aus Spanien erklärte der Baske seinen Versuch, den Mount Everest im Winter ohne Flaschensauerstoff zu besteigen, endgültig für gescheitert. Er will nun so schnell wie möglich nach Kathmandu zurückkehren, sich dort ein paar Tage lang erholen und dann in die Heimat zurückkehren. Bei seinem ersten Gipfelversuch vor drei Wochen hatten Txikon und Co. den Everest-Südsattel auf 7950 Metern erreicht, ehe sie der Sturm zum Abstieg gezwungen hatte. „Es hat in diesem Jahr nicht sollen sein“, bilanzierte Alex. „Dieser Berg im Winter verlangt viel, viel Respekt und lässt keine Torheiten zu.“ Trotz seines Scheiterns hat Txikon seinen Everest-Traum noch nicht begraben: „Es werden sich neue Gelegenheiten ergeben, und dann werde ich zurückkehren und es wieder in einem sauberen Stil versuchen.“