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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Himalayan Database: Schatzkiste für alle offen

Der Nikolaus hat bereits ein Geschenk für die Bergfreunde in aller Welt aus seinem Sack geholt. Seit heute kann die neue Version der Himalayan Database, der elektronischen Bibel des Expeditionsbergsteigens“  in Nepal, frei heruntergeladen werden. Bisher hatte man eine CD-ROM kaufen müssen, um das Archiv nutzen zu können. Ursprünglich hatte die Freigabe dieser umfangreichen Datensammlung schon im November über die Bühne gehen sollen. Es gab jedoch eine kleine Verzögerung, weil der US-Amerikaner Richard Salisbury, der die Daten der Frühjahrssaison einpflegte, noch auf Informationen über Gipfelerfolge der Sherpas warten musste.

Mehr als 9600 Expeditionen

Miss Hawley in ihrem Haus in Kathmandu (2016)

Salisbury war es, der in den 1990er-Jahren Elizabeth Hawley, die legendäre Chronistin des Himalaya-Bergsteigens, davon überzeugte, dass es eine gute Idee wäre, ihr Archiv zu digitalisieren. 2004 war die Himalayan Database erstmals elektronisch verfügbar.  Heute beinhaltet sie Informationen über mehr als 9600 Expeditionen zu über 450 Bergen in Nepal, mehr als 70.000 Bergsteiger sind in dem Archiv verewigt. Für jeden, der tiefer in das Geschehen an den höchsten Bergen der Welt eintauchen will, ist die Datensammlung eine wahre Schatzkiste.

Expeditionen online registrieren!

Tobias Pantel, Billi Bierling, Jeevan Shrestha und Rodolphe Popier (v.l.)

„Es ist ein großer Reichtum an Informationen – egal ob man einfach nur wissen will, wie viele Menschen bis dato am Mount Everest oder an der Annapurna I waren oder ob man eine Route planen will“, hatte mir Billi Bierling im Oktober geschrieben. „Die Himalayan Database beantwortet alle diese Fragen.“ Die deutsche Bergsteigerin und Journalistin hatte 2016 die inzwischen 94 Jahre alte Miss Hawley als Chefin der Datenbank abgelöst.

Billi und die anderen Mitarbeiter der Himalayan Database -der Nepalese Jeevan Shrestha, der Franzose Rodolphe Popier und der Deutsche Tobias Pantel – weisen anlässlich der heutigen Freigabe des Archivs die Bergsteiger darauf hin, dass „das Sammeln der Daten ohne eure Hilfe unmöglich ist“. Wer eine Expedition in Nepal plane, solle sich bitte online bei der Database registrieren. Das ist als kleine Gegenleistung für eine offene Schatzkiste ja wohl nicht zu viel verlangt, oder?

Datum

5. Dezember 2017 | 12:58

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