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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Search Results for Tag: Himalayan Database

Der „Schneeleopard“ vom Mount Everest

Ang Rita Sherpa mit Urkunden des Guinness Buchs der Rekorde

Ang Rita Sherpas Everest-Rekord könnte einer für die Ewigkeit sein. Der legendäre Bergsteiger aus Nepal, den die Einheimischen ehrfurchtsvoll „Schneeleopard“ nennen, ist inzwischen 70 Jahre alt. Kein anderer hat den höchsten Berg der Erde so häufig ohne Flaschensauerstoff bestiegen wie Ang Rita in den 1980er und 90er Jahren. „Sein Rekord von neun (Besteigungen ohne Atemmaske) wird wahrscheinlich für eine lange Zeit bestehen bleiben, weil die Expeditionsanbieter inzwischen von den Climbing Sherpas verlangen, dass sie Sauerstoff benutzen“, schreibt mir Richard Salisbury von der Bergsteiger-Chronik „Himalayan Database“.

Datum

6. Dezember 2018 | 23:57

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Todesfall am Cho Oyu

Gipfelregion des Cho Oyu

Die gute Nachricht zuerst: Die zu Ende gegangene Frühjahrssaison im Himalaya hat gezeigt, dass auch in Tibet koordinierte Rettungsaktionen für in Not geratene Bergsteiger möglich sind. So gestatteten die chinesischen Behörden im Falle des am Achttausender Shishapangma vermissten Bulgaren Boyan Petrov sogar, dass nepalesische Rettungshubschrauber eingesetzt wurden. Parallel dazu suchte ein Team, bestehend aus drei Sherpas und drei chinesischen Bergsteigern, direkt am Berg nach Boyan. Leider vergeblich. Doch die Zusammenarbeit zwischen nepalesischen und tibetischen Rettern könnte Maßstäbe für die Zukunft gesetzt haben. Auch am 8188 Meter hohen Cho Oyu war ein dreiköpfiges chinesisch-tibetisches Rettungsteam unmittelbar nach einem Notruf im Einsatz. Nun zur schlechten Nachricht: Wie schon bei Petrov gab es auch in diesem Fall kein Happy End. Und die Welt erfuhr nichts davon – bis heute.

Datum

7. Juni 2018 | 16:22

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Doch keine Everest-Besteigungen ohne Atemmaske

Mount Everest (l.) im ersten Tageslicht

Eigentlich ist es doch ganz einfach. Ein Everest-Gipfelerfolg ohne Flaschensauerstoff bedeutet, dass der Bergsteiger nicht zur Atemmaske gegriffen hat. Und genau deshalb waren die beiden einzigen in dieser Frühjahrssaison vom höchsten Berg der Erde vermeldeten Besteigungen ohne Flaschensauerstoff zwar Gipfelerfolge, mehr aber nicht! Die deutsche Bergsteigerin und Journalistin Billi Bierling, Chefin der Chronik „Himalayan Database“, informierte mich heute darüber, dass Tenjing Sherpa (oft auch „Tenji“ genannt) am 24. Mai am Südgipfel auf 8750 Metern, also 100 Meter unterhalb des Hauptgipfels, zur Flasche gegriffen habe. Es sei windig gewesen, der 26-Jährige habe keine Erfrierungen riskieren wollen, so Billi nach dem „Debriefing“ mit Tenji und dessen britischem Kletterpartner Jon Griffith. Lakpa Dendi Sherpa sei sogar schon vom knapp 8000 Meter hohen Südsattel aus mit Flaschen-Sauerstoff aufgestiegen, informierte mich die Chronistin.

Datum

1. Juni 2018 | 14:22

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Vor 40 Jahren: Messner und Habeler ohne Atemmaske auf dem Everest

Habeler (r.) und Messner (1975)

Es war eine Pioniertat, doch die Spuren sind überschaubar. Am Dienstag jährt sich zum 40. Mal der Tag, an dem der Südtiroler Reinhold Messner und der Nordtiroler Peter Habeler als erste Menschen den 8850 Meter hohen Gipfel des Mount Everest ohne Flaschensauerstoff erreichten und damit bewiesen, dass es möglich ist. Üblich ist es dadurch nicht geworden. Laut der Bergsteiger-Chronik Himalayan Database ist der höchste Berg der Erde inzwischen 8219-mal bestiegen worden, nur bei 202 Gipfelerfolgen verzichteten die Bergsteiger auf Atemmasken. Das entspricht einem Anteil von 2,5 Prozent. Auch in diesem Jahr dürfte er kaum höher liegen.

Datum

5. Mai 2018 | 22:23

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Elizabeth Hawley ist tot

Miss Hawley in ihrem Haus in Kathmandu (2016)

Die legendäre Chronistin des Himalaya-Bergsteigens ist nicht mehr unter uns. „Ich bin traurig, mitteilen zu müssen, dass Elizabeth Hawley uns, nach kurzem Kampf im Krankenhaus, verlassen hat“, ließ die deutsche Journalistin und Bergsteigerin Billi Bierling wissen. „Persönlich kann ich es gar nicht in Worte fassen, was diese großartige Frau mir bedeutet hat, wie viel sie mich gelehrt hat und wie sehr ich sie in meinem Leben vermissen werde.“ Elizabeth Hawley wurde 94 Jahre alt. Vor zwei Jahren hatte sie die Leitung der Datenbank „Himalayan Datenbase“ in die Hände Billis gegeben.  

Datum

26. Januar 2018 | 10:42

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Neue Everest-Regeln: Mit Kanonen auf Spatzen schießen

Mount Everest

Keine Permits mehr für Solobergsteiger, Blinde und beidseitig Beinamputierte – folgt man der Argumentation der nepalesischen Regierung, macht das die höchste Berge der Welt sicherer. Ein Blick auf die Fakten zeigt, dass hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Sehen wir uns beispielsweise das Geschehen am Mount Everest an. Die Himalayan Database (inzwischen für alle frei zugänglich, also auch für die Regierung Nepals) verzeichnet bisher 1967 Expeditionen zum höchsten Berg der Erde. Davon werden nur sechs – sprich 0,3 Prozent – als Soloexpeditionen eingestuft.

Datum

3. Januar 2018 | 15:28

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Himalayan Database: Schatzkiste für alle offen

Der Nikolaus hat bereits ein Geschenk für die Bergfreunde in aller Welt aus seinem Sack geholt. Seit heute kann die neue Version der Himalayan Database, der elektronischen Bibel des Expeditionsbergsteigens“  in Nepal, frei heruntergeladen werden. Bisher hatte man eine CD-ROM kaufen müssen, um das Archiv nutzen zu können. Ursprünglich hatte die Freigabe dieser umfangreichen Datensammlung schon im November über die Bühne gehen sollen. Es gab jedoch eine kleine Verzögerung, weil der US-Amerikaner Richard Salisbury, der die Daten der Frühjahrssaison einpflegte, noch auf Informationen über Gipfelerfolge der Sherpas warten musste.

Datum

5. Dezember 2017 | 12:58

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Himalayan Database bald gratis

Tobias Pantel, Billi Bierling, Jeevan Shrestha und Rodolphe Popier (v.l.)

Die Himalayan Database ist so etwas wie die elektronische Bibel des Expeditionsbergsteigens in Nepal. Wer sich mit den höchsten Bergen der Welt beschäftigt, kommt an dieser umfangreichen Datensammlung schlicht nicht vorbei. Unzählige Male habe auch ich schon bei Billi Bierling nachgefragt, wenn ich wichtige Details von Besteigungen überprüfen wollte. Die 50 Jahre alte deutsche Journalistin und Bergsteigerin arbeitet seit 2004 für die Himalayan Database, 2016 löste sie die inzwischen 93 Jahre alte legendäre Chronistin Elizabeth Hawley als Chefin der Datenbank ab. Miss Hawley hatte in den 1960er Jahren damit begonnen, das Expeditionsbergsteigen in Nepal zu erfassen. Ihr Archiv war der Grundstock der Himalayan Database, die seit 2004 elektronisch verfügbar ist. Bisher musste dafür eine CD-ROM gekauft werden. Das wird sich in Kürze ändern. Dann wird die Datenbank für alle frei verfügbar sein.

Datum

12. Oktober 2017 | 11:04

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Himalaya-Chronik 2.0

Everest, Lhotse, Makalu (v.l.n.r.)

Es ist die alte Straße, aber wegen des gestiegenen Verkehrs wird jetzt auch der (digitale) Seitenstreifen mit genutzt. Expeditionsteams, die sich auf den Weg nach Nepal machen, können sich ab sofort bei der Himalayan Database, der von der legendären Elizabeth Hawley gegründeten Bergsteiger-Chronik, vor dem Start des Unternehmens nun auch online registrieren, z.B. via Facebook. „Wir werden weiterhin so viele Teams in Kathmandu treffen, wie wir können. Jedoch ist es in den letzten Jahren fast unmöglich geworden, alle persönlich zu interviewen“, begründet Billi Bierling das neue Verfahren.

Datum

2. März 2017 | 10:08

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Billi Bierling am Cho Oyu: 3 Fragen, 3 Antworten

Billi in Tibet

Billi in Tibet

Jeder, der mehr als einmal auf Expedition in Nepal war, dürfte ihr wohl schon in Kathmandu begegnet sein. Billi Bierling arbeitet seit vielen Jahren als Assistentin der legendären Himalaya-Chronistin Elizabeth Hawley. Die inzwischen 92 Jahre alte US-Amerikanerin sieht in Billi ihre Nachfolgerin als Leiterin der Himalayan Database. Was viele nicht wissen: Bierling befragt nicht nur ankommende und abreisende Expeditionsmitglieder in den Hotels von Kathmandu für die Chronik, sondern ist selbst eine ambitionierte Höhenbergsteigerin. Die 49 Jahre alte Deutsche hat bereits vier Achttausender bestiegen: 2009 den Mount Everest, 2011 den Lhotse und den Manaslu (diesen Gipfel erreichte sie ohne Flaschensauerstoff) sowie 2014 den Makalu. In diesem Herbst versucht sich Billi am 8188 Meter hohen Cho Oyu in Tibet.

„Ich habe mich in diesem Jahr für den Cho Oyu entschieden, da ich vor elf Jahren hier war und nur bis Lager 2 (auf 7200 Metern) gekommen bin“, schreibt mir Billi aus dem vorgeschobenen Basislager. „Es war mein erster Achttausender, und damals war ich überzeugt dass ich für solche hohen Berge nicht stark genug bin. Jetzt bin ich noch einmal hier. Und ich hoffe ganz arg, dass mich der sechsthöchste Berg dieses Mal akzeptiert. Und genauso wie am Manaslu möchte ich gerne ohne zusätzlichen Sauerstoff auf dem Gipfel stehen.“

Billi, der Cho Oyu könnte dein fünfter Achttausender werden? Du hast als Training Hunderte von Berglauf-Kilometern in den Beinen. Wie hoch schätzt du deine Chancen ein?

Datum

21. September 2016 | 11:14

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Billi Bierling zum Everest-Schwindel: “Es ist traurig”

Mount Everest

Mount Everest

Lügen haben kurze Beine. Nach Informationen der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „The Himalayan Times“ hat das nepalesische Tourismusministerium Sanktionen gegen das indische Ehepaar auf den Weg gebracht, das – wie berichtet – offenkundig gefälschte Gipfelfotos vorgelegt hatte, um seine Everest-Urkunden zu erhalten. Aller Voraussicht nach werden die Zertifikate annulliert, die beiden Schummel-Bergsteiger dürfen zudem möglicherweise zehn Jahre lang keine Berge in Nepal mehr besteigen. „Die Tourismus-Behörde wird außerdem die nötigen Schritte gegen den Verbindungsoffizier, die Climbing Sherpas und den Expeditionsveranstalter ergreifen“, sagte Sudarshan Prasad Dhakal, Direktor der Behörde, der “Himalayan Times”. Die beiden Sherpas, die Dinesh und Tarakeshwari Rathod am Everest unterstützt hätten, seien weiterhin nicht erreichbar, teilte der Veranstalter Makalu Adventure mit und beschuldigte die Sherpas, für den Schlamassel verantwortlich zu sein.

Die Mitarbeiter der Himalayan Database, der Bergsteiger-Chronik der legendären Elizabeth Hawley, prüfen ebenfalls den Fall. Ich habe Kontakt zu Billi Bierling aufgenommen. Die 49-jährige deutsche Journalistin und Bergsteigerin ist die designierte Nachfolgerin von Miss Hawley, die inzwischen 92 Jahre alt ist.

Billi, auch ihr seid bei eurem Interview mit den beiden indischen Bergsteigern allem Anschein nach getäuscht worden. Wie steht es um die gern beschworene Bergsteiger-Ehre?

Datum

6. Juli 2016 | 9:25

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Miss Hawley: „Ich bin einfach nur eine Chronistin“

Miss Hawley in ihrem Haus in Kathmandu

Miss Hawley in ihrem Haus in Kathmandu

Als ich den Käfer sah, wusste ich, dass ich richtig war. Ich kannte die Straße, hatte aber keine Hausnummer, nur eine grobe Beschreibung, wo Miss Hawley in Kathmandu wohnt. Doch da stand er im Hof: der hellblaue VW-Käfer, Baujahr 1963. „Klar fährt er noch. Diese Käfer sind wirklich unglaublich langlebig“, sagt die legendäre Chronistin des Himalaya-Bergsteigens. Seit Jahrzehnten fährt die US-Amerikanerin mit dem hellblauen Auto vor den Hotels Kathmandus vor, um Bergsteiger zu ihren Himalaya-Expeditionen zu befragen. Die 92-Jährige sitzt allerdings nicht mehr selbst am Steuer, sondern lässt sich in ihrem Käfer chauffieren. „Ich kann doch mit Gehhilfe kein Auto fahren“, sagt Elizabeth Hawley und lacht verschmitzt. Seitdem sie sich die Hüfte gebrochen habe, sei sie nicht mehr ganz so mobil wie früher.

Datum

5. April 2016 | 10:56

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Cleo am Nanga Parbat

Gipfel des Nanga Parbat

Gipfel des Nanga Parbat

Sie kam wie aus dem Nichts. Plötzlich stand dieser Tage Cleonice Pacheco, genannt „Cleo“ Weidlich mit ihrem Sherpa-Team im Basislager auf der Rupal-Seite des Nanga Parbat – zur Überraschung der meisten Beobachter. Dabei hatte die in Brasilien geborene US-Amerikanerin gar keinen Hehl daraus gemacht, dass sie sich in diesem Jahr an der ersten Winterbesteigung des neunthöchsten Berg der Erde versuchen wollte. Doch kaum jemand, mich eingeschlossen, hatte davon Notiz genommen. Und die wenigen, denen es aufgefallen war, werden sich wohl gedacht haben, die 52-Jährige hätte ihren Plan aufgegeben. Schließlich tauchte sie erst im Basislager auf, als sich das polnische „Nanga Dream“-Team bereits anschickte, nach seinem gescheiterten Versuch wieder abzureisen.

Datum

28. Januar 2016 | 12:57

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Der andere Tote von der Annapurna

Annapurna I

Annapurna I

Tot und weg. Warum eigentlich wird über einzelne Sherpas, die im Himalaya tödlich verunglücken, häufig so schnell hinweggegangen? Fast so, als wäre es nur ein Betriebsunfall. Nach dem Motto: Es ist zwar traurig, aber kommt eben vor. Jüngstes Beispiel war das Unglück an der Annapurna vor vier Wochen. In den Tagen danach waren viele Nachrufe auf den verstorbenen 36 Jahre alten Finnen Samuli Mansikka zu lesen. Das hatte er zweifellos verdient. Samuli war nicht nur ein ausgezeichneter Bergsteiger – die Annapurna war sein zehnter Achttausender, acht davon bestieg er ohne Flaschensauerstoff – , sondern, nach allem, was seine Mitstreiter berichten, auch ein cooler Typ, ein echter Kumpel, immer für einen Spaß oder auch eine zünftige Party zu haben. Über den anderen abgestürzten Bergsteiger erfuhren wir jedoch so gut wie nichts. 35 Jahre alt sei Pemba Sherpa gewesen, hieß es in einigen Berichten. Er habe aus der Gegend um den Achttausender Makalu gestammt und wegen seiner technischen Kletterfähigkeiten den Spitznamen „Technical Pemba“ getragen. Über das, was Pemba zuvor als Bergsteiger geleistet hatte, gingen die Informationen weit auseinander. Damit wollte ich mich nicht zufrieden geben.

Datum

22. April 2015 | 16:38

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