More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Zwei Teams versuchen Everest-Lhotse-Traverse

Halo über dem Everest-Basislager

Die Basislager auf beiden Seiten des Mount Everest füllen sich langsam, aber sicher. Für die nepalesische Südseite hat die Regierung in Kathmandu bisher rund 275 Permits an ausländische Bergsteiger ausgestellt. Die Route durch den Khumbu-Eisfall steht. Mingma Gyalje Sherpa, Chef und Expeditionsleiter des Veranstalters „Imagine“, ist begeistert von der Arbeit der „Icefall Doctors“: „Die Route nach Lager 1 ist die bisher beste überhaupt. Normalerweise haben sie (die Mitglieder des Sherpa-Teams) an 20 Stellen Leitern über Gletscherspalten gelegt, doch diesmal mussten sie nur an drei Stellen maximal zwei Leitern verbinden.“ Wie der 32-Jährige auf Facebook mitteilt, gilt es allerdings noch, zwei große Spalten zwischen Lager 1 auf rund 6000 Metern und Lager 2 auf 6400 Metern zu überwinden. „Dafür müssen wahrscheinlich mindestens drei bis fünf Leitern zusammengebunden werden.“

Im Gedenken an Ueli Steck

In memoriam Ueli Steck (1976-2017)

Neben den kommerziellen Expeditionen, die allesamt über die Normalrouten aufsteigen werden, wollen sich gleich zwei Teams an einer Everest-Lhotse-Überschreitung ohne Flaschensauerstoff versuchen. Der 26 Jahre alte Tenjing Sherpa will den Traum seines im vergangenen Jahr verstorbenen Kletterpartners Ueli Steck vollenden. Der Schweizer war am 30. April 2017 bei einem Akklimatisierungs-Soloaufstieg am Nuptse in den Tod gestürzt. Ueli hatte mit Tenjing über den Westgrat zum Gipfel des Mount Everest und von dort via Südsattel auf den Lhotse steigen wollen. Der britische Bergsteiger Jon Griffith sollte das Projekt als Fotograf und Kameramann begleiten. Auch jetzt ist er wieder mit dabei. „Ich bin aufgeregt, Uelis Kletterpartner Tenjing Sherpa bei seinem Versuch zu filmen, das zu beenden, was Ueli begonnen hat, in seinem Stil“, schreibt Jon auf Facebook. „Für mich bedeutet es auch, die Erinnerung an einen meiner besten Freunde zu bewahren und gleichzeitig die nepalesische Klettergemeinde auf die große Bühne zu heben.“

Rumänisch-slowakisches Duo

Horia Colibasanu (r.) und Peter Hamor (l.)

Auch der 41 Jahre alte Rumäne Horia Colibasanu und der 53-jährige Slowake Peter Hamor haben sich in diesem Frühjahr die Everest-Lhotse-Überschreitung über den Everest-Westgrat vorgenommen, ebenfalls ohne Atemmaske. Beide sind inzwischen im Basislager eingetroffen. Colibasanu hatte im Mai 2017 als erster Bergsteiger in der Frühjahrssaison den Everest von der Nordseite aus ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Es war sein achter Achttausender. Zur gleichen Zeit hatte Hamor am Dhaulagiri seine Sammlung der 14 Achttausender vervollständigt. Nur am Everest hatte Peter eine Atemmaske benutzt.

Datum

13. April 2018 | 17:29

Teilen