Expedition am Gasherbrum I gescheitert
Das Drama in Japan nimmt kein Ende. Das Land steuert nach dem verheerenden Erdbeben und dem dadurch ausgelösten Tsunami nun auf eine atomare Katastrophe zu. GAU, Super-GAU, Mega-GAU? Die armen Menschen! Angesichts ihres Leids und ihrer Sorgen fällt es mir schwer, über den Fortgang eines Unternehmens zu berichten, das in die Kategorie „Eroberung des Nutzlosen“ fällt, wie der französische Pionier Lionel Terray einmal das Bergsteigen genannt hat. Ich halte mich deshalb kurz.
Der Österreicher Gerfried Göschl, der Spanier Alex Txikon und der Kanadier Louis Rousseau haben am Gasherbrum I das Handtuch geworfen. Der Sturm habe einen weiteren Aufstieg nicht mehr zugelassen, berichtete Gerfried. „Unter diesen Bedingungen haben wir keine Chance auf den Gipfel zu kommen.“ Der Versuch, den G I erstmals im Winter zu besteigen, ist damit gescheitert.
Lotteriespiel
Windfahne am Gipfel des Broad Peak
Am Broad Peak sind die polnischen Bergsteiger Marcin Kaczkan, Krzystof Starek und Robert Szymczak sowie der Pakistaner Ali Sadpara in Lager III auf 7150 Metern angekommen. Es gebe einige Windböen, die aber nicht alarmierend seien, schreibt Expeditionsleiter Artur Hajzer aus dem Basislager. Die Wolken im Gipfelbereich sprächen dafür, dass es dort stärker stürme, mit etwa 60 Stundenkilometern. Einziger Lichtblick: Es ist „nur“ -30 Grad kalt. Für den geplanten Gipfeltag am Mittwoch gibt es widersprüchliche Vorhersagen, ob der Wind nachlasse oder auffrische. Artur bringt es auf den Punkt: „Es ist ein Lotteriespiel.“