More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Khitrikova tot

Maria Khitrikova (1990-2012)

Die Ukraine trauert um ihren aufgehenden Stern am Bergsteigerinnen-Himmel. Maria genannt „Masha“ Khitrikova kam am Elbrus, dem mit 5642 Metern höchsten Berg Europas, ums Leben. Sie wurde nur 21 Jahre alt. Khitrikova hatte eine Gruppe von Bergsteigern auf den Gipfel geführt. Beim Abstieg wartete sie auf zwei Teammitglieder, die zurückgeblieben waren. Die Dreier-Seilschaft geriet bei Temperaturen von minus 20 Grad Celsius in Nebel und Sturm. Rettungskräfte fanden einen der Bergsteiger in einer Höhe von 4100 Metern. Er berichtete, dass das Trio während des Abstiegs dreimal abgerutscht sei. Beim letzten Mal habe er den Kontakt zu seinen beiden Gefährten verloren. Die Leiche Khitrikovas wurde auf 4700 Metern gefunden. 

Bergsteiger-Gen

Masha Khitrikova stammte aus einer Familie von Bergsteigern. Vater Vladimir war einer der Top-Alpinisten der früheren Sowjetunion. In Marias Geburtsjahr 1990 gehörte er zur russischen Expedition, der in der Südwand des Achttausenders Lhotse in Nepal eine spektakuläre Erstbegehung (Zentralpfeiler-Route) gelang. Ihre Mutter Lena bestieg zwei Siebentausender. Da verwunderte es kaum, dass Masha bereits mit 16 Jahren auf dem 7134 Meter hohen Pik Lenin stand. Mit 19 hatte sie drei Siebentausender und die 6856 Meter hohe Ama Dablam in Nepal auf ihrem Bergsteiger-Konto. Zudem gewann Maria 2009 die Frauen-Wertung beim sogenannten Mount-Elbrus-Rennen, der Speedbesteigung jenes Bergs, der ihr jetzt zum Verhängnis wurde. Im Sommer 2011 sorgte Khitrikova im Karakorum für positive Schlagzeilen. Mit der Polin Alexandra Dzik bestieg sie innerhalb weniger Wochen die beiden Achttausender Gasherbrum I und II.

Datum

6. März 2012 | 14:36

Teilen