Schilda in Österreich
Bill Gates kauft den Mount Everest und tauft ihn in Windows 8000 um. Quatsch! Noch jedenfalls. Aber vielleicht nimmt sich das chronisch arme Nepal ja ein Beispiel an Österreich. Dort waren nämlich zwei Berge zum Verkauf ausgeschrieben: der Große Kinigat (2690 Meter) und der Roßkopf (2600 Meter) in Osttirol. Beide Gipfel nahe der 840-Seelen-Gemeinde Kartitsch gehörten der österreichischen Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Und die wollte sie verscherbeln, einzeln oder im Paket, zum Mindestkaufpreis von 121.000 Euro für eine Gesamtfläche von 1.214.483 Quadratmeter. Für jemandem mit einer gut gefüllten Geldbörse „Peanuts“.
Große Kinigat
Ashampoo I und II
Schnell meldeten sich auch rund 20 Interessenten. Mit dabei das deutsche Unternehmen Ashampoo aus Oldenburg, das kein Haarwaschmittel für den Allerwertesten, sondern Computer-Software verkauft. Die „Piefkes“ (wie die Österreicher die Deutschen gerne nennen) kündigten an, die beiden Berge nach dem Erwerb in „Ashampoo I“ und „Ashampoo II“ umzubenennen. Spätestens da klingelten in der Alpenrepublik die Alarmglocken. Der Widerstand formierte sich – bis hinauf zum österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer, der sich vehement gegen einen Ausverkauf der Bergwelt aussprach.
Jetzt haben die Österreicher eine Lösung gefunden. Die BIG verkauft den Großen Kinigat und den Rosskopf an die Bundesforste. Die Berge bleiben also gewissermaßen in der Familie. Der Staat ist Verkäufer und Käufer zugleich. Schilda lässt grüßen.