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(Ski-)Tage wie diese
Viermal Ja aus Osttirol
Ja, hier hat es wirklich viel geschneit. Ja, Frau Holle arbeitet weiter. Und ja, ich werde die Schneebeschaffenheit noch eine Woche lang intensiv auf zwei Brettern überprüfen! Derzeit Pulver vom Feinsten! JAAAAA! 🙂
P.S.: Simone Moro und David Göttler haben ihren ersten Gipfelversuch am Nanga Parbat abgebrochen. Zu kalt, zu windig, sagen die beiden.
Zurück
Umkehren fällt schwer. Nicht nur am Berg, sondern auch aus den Bergen. Meine einwöchige Auszeit in Osttirol ist leider Geschichte. Eine Woche lang haben wir die Skipisten der Hohen Tauern genossen, die gemütlichen Berghütten und die Gastfreundschaft der Einheimischen. So wenig gefroren habe ich selten bei einem Urlaub zur Jahreswende. An unserem letzten Skitag stieg das Thermometer im Tal auf frühlingshafte 13 Grad, wohlgemerkt plus. Es goss wie aus Kübeln, doch oberhalb von 1200 Metern bescherte uns Frau Holle zum Abschluss noch einmal ein paar Stunden Tiefschneefahren – bis der starke Föhn die neue Pracht wieder beiseite gepustet hatte. Apropos Wind. Der bewegte auch den Antarktisabenteurer Eric Larsen dazu, seine Fahrradtour zum Südpol abzubrechen.
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Oh wie wohl tut Osttirol
Faul sein
Ai. In den nächsten acht Tagen bin ich ein solches. Kreuzworträtsel-Löser wissen: Faultier mit zwei Buchstaben. Erholung muss sein, ab und zu, auch bei mir. Ich mache in den nächsten Tagen die Skipisten und Hütten in Osttirol unsicher. Hier ein kleiner Bild-Eindruck. Nicht, dass ich euch neidisch machen will. Aber warum eigentlich nicht.
Schilda in Österreich
Bill Gates kauft den Mount Everest und tauft ihn in Windows 8000 um. Quatsch! Noch jedenfalls. Aber vielleicht nimmt sich das chronisch arme Nepal ja ein Beispiel an Österreich. Dort waren nämlich zwei Berge zum Verkauf ausgeschrieben: der Große Kinigat (2690 Meter) und der Roßkopf (2600 Meter) in Osttirol. Beide Gipfel nahe der 840-Seelen-Gemeinde Kartitsch gehörten der österreichischen Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Und die wollte sie verscherbeln, einzeln oder im Paket, zum Mindestkaufpreis von 121.000 Euro für eine Gesamtfläche von 1.214.483 Quadratmeter. Für jemandem mit einer gut gefüllten Geldbörse „Peanuts“.
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Einwinterung
Köln hat sein Karnevalskostüm wieder abgelegt – vorerst jedenfalls. Vor dem Beginn des Narrenjahres 11 im zweiten Jahrtausend hatte sich die Stadt als Wintersportort verkleidet. 30 Zentimeter Schnee in der Rheinebene, dazu eisige Temperaturen.
Schneehaube in Colonia
Wie überzeugend die Maskerade gelungen war, erlebten wir nach den Weihnachtsfeiertagen beim Skiurlaub in den Osttiroler Alpen: An unserem sehr gemütlichen Bauernhof in Huben nahe Matrei, immerhin auf gut 800 Metern gelegen, türmte sich der Schnee bei weitem nicht so hoch wie in der Domstadt, 50 Meter über dem Meeresspiegel. Und während wir in Köln doch tatsächlich an Heiligabend die Schneeketten aufgezogen hatten, konnten wir in Österreich komplett auf sie verzichten.
Kaiserwetter
Doch auf den umliegenden Bergen hatten Frau Holle und ihre Kanonen ausreichend weiße Pracht rieseln lassen. So sausten wir acht Tage lang ausgiebig auf unseren Brettern in Matrei, Lienz oder St. Jakob im Defereggental talwärts – und das stets bei angenehmen Temperaturen, ohne den für Osttirol so typischen Nordwind. Mehr als einmal trällerte ich, ungefähr bei Tempo 60, Wolfgang Ambros’ Klassiker „Skifoan“ vor mich hin: „Und wenn der Schnee staubt, und wenn die Sonn’ scheint, dann hoab i alles Glück in mir vereint …“.
Den Glockner im Blick
Kaiserwetter – und seine Majestät, der 3798 Meter hohe Großglockner, verzog nicht einmal eine Miene. Mit dem höchsten Berg Österreichs verbinde ich wegen eines gescheiterten Besteigungsversuchs (die Geschichte erzähle ich euch ein andermal) durchaus zwiespältige Gefühle, doch sein Anblick begeistert mich immer wieder aufs Neue.
Hinternheizung
Zur Jahreswende wurde es dann aber doch noch einmal richtig eisig. Auf minus 14 Grad fiel das Quecksilber. Da lernt man die Sessellift-Heizung unter dem Allerwertesten, eigentlich ja ein Ausbund an Dekadenz, wirklich schätzen. Ehe Zehen und Fingerspitzen endgültig zu Gefrierwürsten mutierten, beendeten wir den Skitag vorzeitig und ließen die eine oder andere zünftige Schlittenfahrt folgen. Denn merke: Bergauf steigen wärmt mehr als Lift fahren.
Schlittengaudi
Gläserner Skifahrer
Und dazu sabotieren Rodelpartien auf einfachen Forstwegen die elektronische Überwachung des Wintersportlers. Auf den Skipisten ist er nämlich inzwischen nahezu gläsern. Im Internet konnten wir nach Eingabe unserer Skipass-Nummer genau nachvollziehen, wann wir mit welchem Lift gefahren, wie viel Höhenmeter und Pistenkilometer wir hinter uns gebracht hatten. Der waagerechte Balken auf der Zeitleiste dokumentierte unsere Einkehr in die Hütte. Wie viele Germknödel wir dort verzehrten, war noch nicht dokumentiert. Aber auch das dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Insgesamt raste ich laut Internet-Dokumentation an den acht Skitagen 70.653 Höhenmeter hinunter, macht jeden Tag ziemlich genau einmal den Mount Everest vom Gipfel bis zur Meereshöhe. So beeindruckend kann Unsinn klingen. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht.
Ende der weißen Pracht
Inzwischen sind wir an den Rhein zurückgekehrt. Schnee und Eis schmolzen innerhalb von zwei Tagen fast völlig weg. Eine neue „Einwinterung“ sei vorerst nicht zu erwarten, erklärte uns heute ein Wetterexperte im Radio. Den Begriff muss ich mir merken. Damit ich ihn sofort wieder auspacken kann, wenn Köln sich wieder verkleidet.
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