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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Talarm in den Alpen

Papst Franziskus

Papst Franziskus

Ob der Papst ahnt, welche Lawine er mit seinen Worten losgetreten hat? In der Kirche gebe es viele „Klettermaxe“, sagte Franziskus Anfang der Woche bei seiner Frühmesse im Vatikan. Sie folgten Jesus nur halbherzig, strebten eigentlich jedoch nur nach Macht. So weit, so gut. Das wird kaum jemand bestreiten. Dann aber legte der Papst noch nach: „Wenn es dir gefällt, fahr‘ in den Norden und geh‘ Bergsteigen. Das ist gesünder. Aber komm‘ nicht in die Kirche, um aufzusteigen.“

Das klingt nach Talar-Alarm, kurz „Talarm“, in den Alpen. Weil das Papstwort unumstößlich ist und gilt, verstopfen die Tebartzens dieser Welt künftig Wanderwege und Klettersteige, belagern Hütten und Gipfelkreuze. Gar nicht auszudenken, was geschieht, wenn jemand Franziskus steckt, dass er vielleicht nicht nur die „Klettermaxe“ der katholischen Kirche, sondern auch noch die gelackten Emporkömmlinge in allen anderen Bereichen des Berufs- und gesellschaftlichen Lebens zum Bergsteigen schicken sollte. Dann haben wir den Berg-Salat. Habemus acetarium montanum. 😉

Datum

7. Mai 2014 | 13:34

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Everest barrierefrei

2000 Dollar kostet die Genehmigung, vom Gipfel des Mount Everest aus mit dem Smartphone ein Video-Live-Interview zu geben. Das wissen wir, seitdem der Brite Daniel Hughes auf 8850 Metern als Erster auf diese Weise der BBC Rede und Antwort stand – schwarz, wie sich später herausstellte. Das fand das nepalesische Tourismusministerium gar nicht witzig. Im schlimmsten Fall drohen Hughes ein Einreiseverbot für fünf Jahre oder eine zehnjährige Sperre für die genehmigungspflichtigen Bergriesen Nepals. Doch inzwischen haben sich beide Seiten sicher gütlich auf einen speziellen Everest-Smartphone-Tarif geeinigt. Wie gut, dass ich meinen alten Freund Chomolungma aus 50 Metern Meereshöhe anrufe. Ganz legal, nur die NSA hört mit. Erst im dritten Anlauf bin ich erfolgreich.

Namasté, Chomo! Hier ist Stefan! Wo hast du denn gesteckt?

Auch Namasté! Ich war unter der Schneedusche! Herrlich, dieser Monsun!

Hattest du die Dusche nach dieser Frühjahrssaison so nötig?

Na, du machst mir Spaß. Lebst du eigentlich hinter dem Mond?

Datum

18. Juni 2013 | 17:38

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Hops-Lawine hat Everest erreicht

Kinder zu haben, ist wirklich toll. Sie führen dir zwar einerseits vor Augen, dass du nicht mehr jung bist, bewahren dich aber andererseits davor, vorzeitig zu vergreisen. Ohne meine Kinder wäre der „Harlem Shake“ wahrscheinlich spurlos an mir vorüber gezogen. Sie machten mich auf ziemlich lustige Varianten dieses Rumgehopses aufmerksam. Das Muster ist immer gleich: Eine alltägliche Szene, im Hintergrund läuft der Hip-Hop-Song „Harlem Shake“ von Harry Rodrigues alias Baauer. Wenn nach 15 Sekunden der Bass richtig wummert und der Ruf „Do the Harlem Shake“ ertönt, beginnt das allgemeine Zappeln. Nach einer halben Minute ist der Spuk vorbei. Das Anfang Februar bei Youtube eingestellte Original von „Filthy Frank“ wurde schon fast 47 Millionen Mal geklickt. Und die Netzlawine ist nicht zu stoppen. Inzwischen gibt es Zehntausende von Varianten. Die aus dem Basislager auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest (von Nelson Dellis) kann ich euch unmöglich vorenthalten :-):

Datum

3. Mai 2013 | 10:43

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Bierpille gegen Höhenkrankheit

Kleine Pille, große Wirkung

Bahnbrechende Entdeckung: Wissenschaftler der Universität Kathmandu haben eine Pille auf Bierbasis entwickelt, die gegen Höhenkrankheit helfen soll. „Die positiven Testergebnisse haben uns selbst überrascht“, sagt Hein Schmitz, ein in Köln geborener Pharmakologe, der das Forschungsprojekt leitet. In einem aufwändigen Verfahren hatte sein Team die Wirkstoffe des obergärigen Biers Kölsch extrahiert und in Tablettenform überführt. „Gegen einen Kater hilft schließlich auch ein Bier am nächsten Morgen“, erklärt Schmitz, warum er auf die Idee kam, Bier in Tablettenform gegen Höhenkrankheit einzusetzen. Diese beginne bekanntlich auch mit pochenden Kopfschmerzen.

Datum

1. April 2012 | 8:03

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Räuber

Jogger mit dunkler Seite?

Bis heute war ich mir noch nicht über mein kriminelles Potential bewusst. Das hat sich nun geändert. Auf meiner Stamm-Joggingstrecke über einen Rheindeich und dann zurück am Flussufer entlang sah ich vor mir ein Pärchen. Er war schon leicht in die Jahre gekommen, sie deutlich jünger. Ehefrau, Tochter, Geliebte? Wie auch immer, er fotografierte sie. Inzwischen hatte ich die beiden erreicht und fragte freundlich: „Soll ich sie beide zusammen ablichten?“ Die Frau nickte spontan.

Datum

24. März 2012 | 17:09

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Dem Everest sing Pappnas

In meiner Heimatstadt Köln tobt der Karneval. Bei so viel guter Laune auf den Straßen erinnere ich mich an mein letztes Telefon-Gespräch mit dem Mount Everest, in denen der höchste Berg doch eher depressiv wirkte. Ich nehme mir vor, ihn aufzumuntern. Gleich beim ersten Klingeln hebt Chomolungma (wie die Tibeter den höchsten Berg der Erde nennen) ab:  

Hallo?

Hier ist Stefan. Chomolungma, Alaaf!

Datum

17. Februar 2012 | 16:50

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Zum 11.11.: Tünnes un Schäl am Putha Hiunchuli

Tünnes (l.) und Schäl

Tünnes und Schäl treffen sich auf ein Kölsch im Brauhaus. „Tünnes, ich han gestere ding Frau gesinn. Die soh so sillig us der Wäsch.“ – „Jo, Schäl. Dat is keine Zofall. Ich wor im Himalaya, am Putha Hiunchuli.“– „Wat für en Put?“ – „Dat es ne verdammt huhe Berg.“ –„Worst do bovven?“ – „Nee, ävver ich han ne seldene Pilz mitgebraht, der nur do wächs. Un zickdäm fluppt et in der Kist’.“ – „Jeil, Tünnes, do muss ich och hin!“

Datum

11. November 2011 | 11:14

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Mount Tünnes

Zeichnung Mount Tünnes und Mount Schäl in Köln am Rhein

Mount Tünnes (r.) und Mount Schäl

Was der Thijs kann, kann ich auch. Wie Thijs Zonneveld bin ich Sportjournalist, auch wenn ich im Gegensatz zu dem Niederländer mein Geld vorher nicht als Radprofi verdient habe. Aber nach Alpe d’Huez bin ich auch mal hochpedaliert, Krampf inklusive. Thijs geistert seit Tagen durch die internationalen Medien. Der 30-Jährige hat vorgeschlagen, in der fast topf-ebenen Provinz Flevoland einen Zweitausender bauen zu lassen – mit Skiliften, Loipen, Wanderwegen. Seine Landsleute sind begeistert. „Een Berg in Nederland: waarom niet?“, heißt es auf einer brandneuen Internetseite mit dem Titel „Die Berg komt er“. Thijs meint, das Unternehmen könnte für eine schlappe Milliarde Euro gestemmt werden.

Datum

1. September 2011 | 9:53

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Cook im Bach

Auch Faulsein kann in ein Abenteuer ausarten. Derzeit ist hier in Walchsee in Tirol endlich der heiß ersehnte Sommer eingekehrt. Das Thermometer klettert fast täglich über die 30-Grad-Marke. Wenn du morgens nicht rechtzeitig aus den Federn kommst, geraten Bergtouren zum Vollbad im eigenen Schweiß. Es gibt eine wunderbare Alternative: eben faul sein. Statt einer stundenlangen Wanderung spazierten wir eine Weile in ein Tal hinein, das bei unseren Besuchen eigentlich immer nahezu menschenleer ist (aus diesem Grund nenne ich euch auch nicht dessen Namen). Dort plätschert ein kleiner Gebirgsbach dahin, der förmlich dazu einlädt, ihn umzuleiten oder aufzustauen.

Datum

19. August 2011 | 13:04

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Schilda in Österreich

Bill Gates kauft den Mount Everest und tauft ihn in Windows 8000 um. Quatsch! Noch jedenfalls. Aber vielleicht nimmt sich das chronisch arme Nepal ja ein Beispiel an Österreich. Dort waren nämlich zwei Berge zum Verkauf ausgeschrieben: der Große Kinigat (2690 Meter) und der Roßkopf (2600 Meter) in Osttirol. Beide Gipfel nahe der 840-Seelen-Gemeinde Kartitsch gehörten der österreichischen Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Und die wollte sie verscherbeln, einzeln oder im Paket, zum Mindestkaufpreis von 121.000 Euro für eine Gesamtfläche von 1.214.483 Quadratmeter. Für jemandem mit einer gut gefüllten Geldbörse „Peanuts“.

Datum

14. Juli 2011 | 11:29

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Födleblutt

Manchmal beneide ich die Schweizer. Um ihre beeindruckenden Berge, die leckere Schokolade oder Wörter wie „födleblutt“ (oder „füdliblutt“). Das Adjektiv aus dem Schwyzerdütschen schaffte es jetzt in die Zeitungsartikel auch seriöser Schweizer Zeitungen. „Födleblutt“ bedeutet splitternackt, doch die wörtliche Übersetzung ist schöner: mit blankem Gesäß oder, drastischer formuliert, nacktarschig.

Nacktwanderern geht es an den nicht vorhandenen Kragen

„Das Ausserrhoder Obergericht hat einen Nacktwanderer schuldig gesprochen. (…) Er war im Oktober 2009 „födleblutt“ auf einem Wanderweg bei Herisau erwischt worden“, heißt es in der Neuen Zürcher Zeitung.


Seit zwei Jahren tauchen die Appenzeller Kantone Inner- und Außerrhoden, nicht weit vom Bodensee gelegen, immer wieder in den Schlagzeilen auf, weil sie sich nicht damit abfinden wollen, dass Wanderer, nur mit Schuhen und Rucksack bekleidet, in ihren Bergen umherflitzen. Der jetzt bestrafte Mann, in erster Instanz noch freigesprochen, soll 100 Schweizer Franken plus Verfahrenskosten von 3330 Franken berappen – „wegen unanständigen Benehmens“.

Datum

26. Januar 2011 | 10:58

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(Fast wie) Vettel

Warum ich hier über Sebastian Vettel schreibe? Weil ganz Deutschland über ihn redet und ich nicht so tun kann, als wäre der Sonntag für den deutschen Sport ein Tag wie jeder andere gewesen. Wobei ich eigentlich permanent mit mir kämpfe, ob ich die Formel 1 wirklich als Sport werten soll. Denn Letztgenannter setzt doch eigentlich Chancengleichheit voraus, und die ist in der Königsklasse des Automobil“sports“ ja nun nicht gerade gegeben. Oder um es in die Sprache der Alpinisten zu übersetzen: Der beste Bergsteiger wäre dann jener, der den schnellsten Lift baut, um den Gipfel zu erreichen.


Abgasmärchen aus 1001 Nacht

Datum

15. November 2010 | 8:46

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By fair means

Dieser Berg wurde im Gegensatz zum Mount Everest nie in Fesseln gelegt. Er entstand und verschwand. Ich habe ihn bestiegen, als Erster, als Einziger: Free Solo, eine reine Eiskletterei, ohne Eisschrauben, sogar ohne Seil, eine Speedbesteigung, auf der Magic Line, durch eine wie ein gerader Strich nach oben ziehende Rinne zum höchsten Punkt. Keine Hochträger, keine Zwischenlager, keine Atemmaske. Bei minus 30 Grad, perfekter Sicht, Windstille im Gipfelbereich.
Mount Nestler habe ich ihn getauft, seine Höhe: ca. 5,30, vielleicht auch 5,40 Meter. Er stand in der Arktis, irgendwo zwischen dem 89. Breitengrad und dem Nordpol, etwa auf dem 160. Längengrad. Wahrscheinlich hatte er sich erst ein paar Tage vorher in die Höhe geschoben, einige Tage später ist er möglicherweise wieder in sich zusammengebrochen. Warum ich ihn bestiegen habe? Weil er da war.


Nestler auf Mount Nestler

Datum

15. Mai 2010 | 16:52

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Die große Welle

Das Abenteuer lockt überall. Selbst an der Sengbachtalsperre im Bergischen Land, rund 20 Kilometer vor den Toren Kölns. Dort werden wir mit diesem Schild gewarnt. Aber wovor? Vor einem Tsunami? Kaum, das Meer ist weit und der Bach flach. Canyoning verboten? Nein, keine Schlucht in Sicht.


Des Rätsels Lösung: Hinter dem Schild droht die Katastrophe in Form eines Rohrs. Es hat einen Durchmesser von ca. einem Meter und ist innen staubtrocken. Einige Schlingpflanzen haben den Eingang schon fast zugewuchert. Aber irgendwann könnte ja aus diesem Rohr doch Wasser geschossen kommen. Also Kinder, baut euren Staudamm ein kleines Stück bachaufwärts!

Datum

11. April 2010 | 14:52

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