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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Mount Tünnes

Zeichnung Mount Tünnes und Mount Schäl in Köln am Rhein

Mount Tünnes (r.) und Mount Schäl

Was der Thijs kann, kann ich auch. Wie Thijs Zonneveld bin ich Sportjournalist, auch wenn ich im Gegensatz zu dem Niederländer mein Geld vorher nicht als Radprofi verdient habe. Aber nach Alpe d’Huez bin ich auch mal hochpedaliert, Krampf inklusive. Thijs geistert seit Tagen durch die internationalen Medien. Der 30-Jährige hat vorgeschlagen, in der fast topf-ebenen Provinz Flevoland einen Zweitausender bauen zu lassen – mit Skiliften, Loipen, Wanderwegen. Seine Landsleute sind begeistert. „Een Berg in Nederland: waarom niet?“, heißt es auf einer brandneuen Internetseite mit dem Titel „Die Berg komt er“. Thijs meint, das Unternehmen könnte für eine schlappe Milliarde Euro gestemmt werden.

Besteigung mit Kölschflasche erlaubt

Ich finde den Plan halbherzig und schlage deshalb vor, im Norden Kölns zwei Berge zu bauen. Auf beiden Seiten des Rheins, nicht 2000, sondern 8000 Meter hoch. Die Aufmerksamkeit der weltweiten Bergsteiger-Szene wäre Köln sicher. Reinhold Messner müsste ein Comeback feiern, da seine Achttausender-Sammlung plötzlich nicht mehr vollständig wäre. Für die anderen Stars der Szene gälte das natürlich auch. Besteigungen mit Atemmaske sind selbstverständlich untersagt, lediglich Kölschflaschen erlaubt. Im Karneval werden die beiden Berge für Unkostümierte gesperrt. Warum im Norden Kölns? Ist doch klar, als Sichtschutz in Richtung der Stadt, deren Name nicht genannt werden darf. Apropos Namen. Ich taufe die neuen Achttausender auf Mount Tünnes und Mount Schäl – wobei ich darauf bestehe, dass Mount Tünnes auf der rechten Rheinseite (von den Linksseitigen seit jeher despektierlich „Schäl Sick“ genannt) gebaut wird.

Datum

1. September 2011 | 9:53

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