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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Nanga-Parbat-Versuche und Everest-Gebühren

Yoga im Basislager

Yoga im Basislager (© The North Face)

Der Nanga Parbat wehrt sich. Auch die zweiten Gipfelversuche auf der Rupal-Seite des Achttausenders in Pakistan blieben erfolglos. Der Italiener Simone Moro und sein deutscher Teampartner David Göttler stiegen in der vergangenen Woche (meiner Skiurlaubswoche in Osttirol) bis Lager drei auf 6800 Meter auf. „Aber das Wetter war wieder einmal nicht auf unserer Seite“, schreibt David auf Facebook. „Schneefall und null Sicht waren die Mischung, die uns diesmal umkehren ließen.“ Die beiden Polen Tomasz Mackiewicz und Pawel Dunaj hatten bereits vorher umgedreht. Das polnische Expeditionsteam harrt schon seit über acht Wochen am Nanga Parbat aus. Simone und David waren zur Jahreswende im Basislager eingetroffen, sind nun also auch schon gut sechs Wochen vor Ort. „Solange es auf dem Berg stürmt und ungefähr minus 50 Grad Celsius kalt ist, versuche ich die Körperspannung mit täglichen Yoga-Übungen aufrechtzuerhalten”, schreibt David aus dem Basislager.

Für die einen billiger, für die anderen teurer

Everest heute: Viel Verkehr auf der Normalroute

Viel Verkehr auf der Normalroute

Nepal hat derweil angekündigt, die Besteigungsgebühren für den Everest vom kommenden Jahr an zu verändern. Einzelne Bergsteiger zahlen nach Angaben des Tourismusministeriums in Kathmandu vom 1. Januar 2015 an für den Aufstieg über die Normalroute auf der Everest-Südseite in der Frühjahrssaison nur noch 11.000 statt wie bisher 25.000 US-Dollar. Teurer wird es dagegen für Gruppen. Schlossen sich bis dato sieben Bergsteiger zusammen, zahlte das Team insgesamt 70.000 Dollar. Ab 2015 werden nun siebenmal 11.000, also 77.000 Dollar fällig.

Wirklich gut für ernsthafte Kletterer?

„Die neuen Gebühren werden all die künstlich zusammengewürfelten Gruppen entmutigen, in denen die Expeditionsleiter nicht einmal jedes Mitglied kennen“, meint Tilakram Pandey vom Tourismusministerium. „Unterstützt werden die verantwortungsvollen und ernsthaften Kletterer.“ Der Schuss könnte jedoch auch nach hinten losgehen, etwa wenn sich unerfahrene Bergsteiger einen Bergführer nehmen und sich als Kleinteam deutlich preiswerter als bisher am höchsten Berg der Erde versuchen. An den anderen Achttausendern Nepals sinken die Gebühren für Solo-Bergsteiger von 5500 auf 1800 Dollar. 2013 waren die Einnahmen Nepals aus den Besteigungsgenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gesunken. 

Free Solo

Nach so vielen Zahlen nun noch ein Video zum Entspannen (oder Verspannen): Der 29 Jahre alte US-Amerikaner Alex Honnold klettert in Mexiko free solo durch eine gut 750 Meter hohe, steile Felswand. „El sendero luminoso“ (Der leuchtende Pfad) gehört zu den schwierigsten Routen, die jemals ohne Seilsicherung gemeistert wurden.

Datum

17. Februar 2014 | 17:09

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