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Alexander Huber: „Klimawandel ist krass spürbar“
Drei Versuche, dann war Schluss. Wie berichtet, brachen Alexander Huber, der Schweizer Dani Arnold sowie die beiden Osttiroler Mario Walder und Christian Zenz ihre Expedition am 7285 Meter hohen Ogre I in Pakistan ab und kehrten heim. Sie hatten den Gipfel des überhaupt erst dreimal bestiegenen Bergs über den noch nie gemeisterten Ostpfeiler erreichen wollen. Ich habe mit Alexander, dem mit 48 Jahren jüngeren der beiden Huberbuam, über die gescheiterte Expedition gesprochen.
Alexander, du hast auf Facebook geschrieben, ihr hättet kapiert, was euch der Berg sagen wollte. Wie lautete diese Botschaft?
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Ogre nach Nachtfahrplan
Kaum etwas war möglich in diesem Sommer am Ogre I. „Das Wetter zeigte sich grundsätzlich eher von der schlechten Seite“, schreibt Alexander Huber auf Facebook über seine Expedition zu dem 7285 Meter hohen Berg in Pakistan. Die Bedingungen waren grenzwertig. „Wenig Altschnee vom Winter und viel Neuschnee vom Frühsommer im Schneedeckenaufbau. Dazu die generell hohen Temperaturen. Macht in der Summe jede Menge Faulschnee (Schneematsch).“ Der 48-Jährige, der jüngere der Huberbuam, hatte in diesem Sommer mit den beiden Osttirolern Mario Walder und Christian Zenz sowie dem Schweizer Dani Arnold den Gipfel über den noch nie durchstiegenen Ostpfeiler erreichen wollen. Schon vor der Abreise hatte Alexander den Ogre I mir gegenüber als „einen der exklusivsten Gipfel unserer Erde“ bezeichnet, „einen der schwierigsten Punkte, die man erreichen kann“. Das sollte sich bestätigen: Bergsteigen war nur nach Nacht-Fahrplan möglich.
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Alexander Huber: „Der Ogre ist kein Menschenfresser“
Der Ogre wirkt auf die „Huberbuam“ wie der Gesang der Sirenen in der griechischen Mythologie: Die beiden deutschen Topkletterer können sich dem Ruf dieses faszinierenden Granitriesen kaum entziehen. Immer wieder in ihren langen Karrieren sind Alexander und Thomas Huber zum Ogre-Massiv im Karakorum oder den nahe gelegenen Gipfeln der Latok-Gruppe aufgebrochen. 1999 scheiterten sie gemeinsam beim Versuch, den 7285 Meter hohen Ogre I zu besteigen. 2001 schaffte Thomas mit den beiden Schweizern Urs Stoecker und Iwan Wolf die zweite Besteigung des Bergs. Die erste war am 13. Juli 1977, also vor fast 40 Jahren, den Briten Chris Bonington und Doug Scott gelungen. Der Abstieg wurde zum Drama mit glücklichem Ausgang: Scott brach sich beide Knöchel, Bonington zwei Rippen. Dennoch erreichten beide, unterstützt von den anderen Teammitgliedern, eine Woche nach dem Gipfelerfolg das Basislager. Eine der großen Überlebensgeschichten an den höchsten Bergen der Welt.
Mit Freunden ist es einfacher
Gestern ist Alexander Huber zum Ogre aufgebrochen. Zu seinem Team gehören die beiden Osttiroler Mario Walder und Christian Zenz sowie der Schweizer Dani Arnold. Mit Dani (und Thomas Senf) hatte Alexander im vergangenen März eine neue Route durch die Matterhorn-Nordwand eröffnet, mit Mario und Christian war ihm im Sommer 2016 am Ritterknecht in Ostgrönland eine Erstbegehung geglückt. „Man greift gerne auf Partner zurück, die man kennt“, sagt Alexander Huber. Seine drei Gefährten seien nicht nur gute, kompetente Bergsteiger, sondern auch Freunde. „Man muss ja doch viel Zeit gemeinsam verbringen, oft Momente mit Anspannung durchleben. Umso mehr die menschliche Chemie passt, umso besser ist es.“ Ich habe mit dem 48-Jährigen, dem jüngeren der Huberbuam, vor seiner Abreise nach Pakistan über die Expedition gesprochen.
Alexander, es zieht euch zum Ogre, einem Siebentausender im Karakorum. Was genau habt ihr vor?
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Ostgrönland: Alexander Huber und Co. pflücken den Tag
Der Klimawandel macht zuweilen auch Abenteurern einen Strich durch die Rechnung. Eigentlich hatten sich der deutsche Topkletterer Alexander Huber und seine Osttiroler Teamgefährten Mario Walder, Bruno Schneider und Christian Zenz in diesem Sommer vorgenommen, die vor 16 Jahren erstmals durchstiegene Südwand des Tupilak in Ostgrönland frei zu klettern. „Das ist eine total geile, steile Wand“, schwärmt Alexander. „Aber wir sind gar nicht erst hingekommen. Die 40 bis 50 Kilometer Anmarsch waren ohne Schlitteneinsatz nicht drinnen.“ Das blanke Eis der Gletscher ohne Schneeauflage und die darauf liegenden kleinen Steinchen hatten den Pulkas, den Kunststoff-Zugschlitten, schon nach etwa einem Drittel der Strecke den Garaus gemacht. Ihre Ski hatten die vier Kletterer ganz umsonst mitgenommen.
Alexander Huber war im vergangenen Jahr schon einmal in Ostgrönland gewesen, allerdings zu einer anderen Jahreszeit. „Du kannst dir im arktischen Winter einfach nicht vorstellen, dass das Ganze dann im Sommer völlig schneefrei wird. Das zeigt schon ganz klar den Klimawandel“, erzählt mir der 47-Jährige, der jüngere der beiden „Huberbuam“. „Dass die Null-Grad-Grenze permanent auf 2500 bis 3000 Meter liegt, ist schon sehr ungewöhnlich.“
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