More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Warten auf erste Gipfelversuche an Everest und Lhotse

Hochlager oberhalb des Khumbu-Eisbruchs

Die Vorarbeiten an Mount Everest und Lhotse gehen in die finale Phase. Laut Mingma Gyalje Sherpa, Expeditionsleiter und Chef des nepalesischen Veranstalters „Imagine“, sollten heute zehn Sherpas zum Everest-Südsattel auf rund 8000 Meter Höhe aufsteigen, um dort Lager 4 einzurichten. „Kilu Pemba und ich selbst werden Fixseile nach Lager 4 am Lhotse legen“, schrieb Mingma gestern auf Facebook. Er will zwei chinesische Kunden auf den 8516 Meter hohen Gipfel des Lhotse führen. Fünf weitere Chinesen seines Teams haben sich den Mount Everest vorgenommen, darunter – wie berichtet – der doppelt beinamputierte 69 Jahre alte Xia Boyu. Mingma ist als Frühstarter an den Achttausendern bekannt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir als erstes Team der Saison auf dem Lhotse stehen werden“, hatte er mir im März gesagt, als wir uns in Kathmandu getroffen hatten. „Wir planen den Gipfelvorstoß für Ende April oder die erste Maiwoche.“

Ziemlich sichere Route

Route durch den Eisfall

Die meisten kommerziellen Teams haben ihre erste Akklimatisierungsphase am Berg mit Übernachtungen in Lager 1 (6000 Meter) oder Lager 2 (6400 Meter) beendet und erholen sich im Basislager. Die Teamleiter loben einhellig die Qualität und Sicherheit der Route durch den Khumbu-Eisfall, die die „Icefall Doctors“ gelegt haben. Daran änderte auch ein Zwischenfall am Mittwoch nichts. Ein Serac stürzte zusammen, zwei Sherpas wurden leicht verletzt. „Vorkommnisse wie ein Eisabbruch oder kleine Lawinen sind an den Bergen normal“,  beruhigte Ang Dorjee Sherpa, Chef des Sagarmatha Pollution Control Commitee (SPCC) gegenüber der Zeitung „Himalayan Times“.

Lager 2 auf 7000 Metern

Am Samstag wollen der Rumäne Horia Colibasanu und der Slowake Peter Hamor vom Basislager aufbrechen, um ihr Lager zwei auf einer Höhe von 7000 Metern einzurichten und dort vier bis fünf Tage zu verbringen. Die beiden Europäer planen eine Überschreitung der Gipfel von Mount Everest und Lhotse, ohne Flaschensauerstoff, nach eigenen Angaben auf einer neuen Route. Die Traverse hatte sich 2017 auch Ueli Steck vorgenommen. Der Tag, an dem der Schweizer bei einem Akklimatisierungsanstieg am Nuptse in den Tod stürzte, jährt sich am Montag zum ersten Mal.

Update 28. April: „Heute haben wir am Lhotse bis auf eine Höhe von 8200 Metern Fixseile gelegt. Morgen erreichen wir hoffentlich den Gipfel“, schreibt Mingma Gyalje Sherpa auf Facebook.

Datum

27. April 2018 | 17:14

Teilen