Almancı! – Über Parallelwelten und Interessengruppen
„Almancı“, so wurden türkische Gastarbeiter gemeint, die Ende der 1950er Jahre nach Deutschland kamen. Dieses Wort leitet sich aus dem türkischen Wort für Deutsch, also „alman“ ab und wurde insbesondere von den daheim gebliebenen Landsleuten benutzt.
Hört sich nett an, war aber nicht so gemeint: „Almancı“ umschrieb diejenigen, die aus anatolischen Dörfern kamen, wohlmöglich Analphabeten waren und sich im fernen „Almanya“ mit Drecksarbeit eine goldene Nase verdienten. Ein „Almancı“ zu sein, war in der Heimat Türkei zunächst alles andere als en vogue – höchstens gelobt, wenn deutsche Schokolade mitgebracht wurde.
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Yakalarsam, muah muah!
„Wenn ich dich kriege, dann knutsche ich dich!“, so könnte man den Titel des bekannten Songs „Yakalarsam, muah muah!“ des türkischen Superstars ‚Tarkan‘ übersetzen. Ein Song, der sogar deutschen Ohren geläufig ist. Genau wie dieses Lied bei Zeiten ein Ohrwurm war und ist, verhält es sich auch mit dem Thema Liebe. Immer wieder im Leben – ganz egal in welchem Alter man ist oder in welcher Lebensphase man sich gerade befindet – hat Amors Pfeil getroffen, drehen sich die Gedanken im Kreis und das Herz rutscht in die Hose. „Über was soll ich mich unterhalten?“, „Wie findet er/sie mich?“ und „Wodurch kann ich mich interessant machen?“ sind Fragen, die sich Schwärmende besonders vor dem ersten Date stellen.
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Arabesk-Abend oder anatolisches Rock-Konzert? Wie Berliner Türken feiern.
Immer wieder stellen mir Leute die Frage: „Wo kann man denn so hingehen, wenn man mal so typisch türkisch abfeiern kann?“ „Ja, dann schleicht ihr euch am Besten in einen der zahlreichen Hochzeitssäle und schwingt die Hüften auf einer türkischen Hochzeit.“, antworte ich dann meistens und muss schmunzeln. Was heißt denn das überhaupt „typisch türkisch abfeiern“? Geht es dabei um türkische Musik? Wenn ja, welche? Oder geht es um die türkische Art zu feiern, was auch immer das heißen mag? Wo und wie Berliner Türken feiern ist ganz unterschiedlich, doch schon zu Anfang kann man etwas festhalten: Türkische Musik ist das A und O!
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„Aşkım ja, du siehst voll schlecker aus!“
Sprechen Sie Kiezdeutsch? Wissen Sie welche Begriffe und Gesten wichtig sind? Was? Sie haben keine Ahnung und sprechen nur Hochdeutsch? Dann sind Sie entweder aus einem Kaff oder gehören der Generation 40 plus an. Entschuldigen Sie, aber laut anerkannten Sprachwissenschaftlern ist Kiezdeutsch eine Entwicklung, die eine lebendige und dynamische Sprache wie Deutsch ausmacht.
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„Alter, hast du Döner in der Waffel?“
„Integrierte Currywurst“, Halal-Energy-Drinks und Obst-Döner à la carte – so sieht die deutsch-türkische Küche in Berlin aus. Aber mal ganz langsam zum Mitdenken: „Integrierte Currywurst“, Halal-Energy-Drinks und Obst-Döner? Wenn man sich diese Formulierungen, im wahrsten Sinne des Wortes, auf der Zunge zergehen lässt, scheinen die kulinarischen Genüsse der Deutschtürken skurril.
Abseits vom klischeebehafteten Menü, aus Döner und Ayran, stehen hinter diesen merkwürdigen Beschreibungen, innovative Ideen von jungen Gastronomen. Sie wissen genau, was ihrer Zielgruppe schmeckt, denn sie selbst sind ein Teil von ihr: junge Deutschtürken mit Lust auf schmackhafte Trends.
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