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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Ein Gasthof für mich alleine

Ankunft am Oberalppass

Gruezi vom Oberalppass auf 2044 Meter Höhe in Graubünden in der Schweiz. Nach zehn Stunden Zugfahrt, während der ich mit rund 40 Kilogramm Gepäck (inklusive Faltrad) viermal umsteigen musste, habe ich den Ausgangspunkt meiner Spenden-Radtour „School up! River down!“ erreicht. Drei Kilometer von hier liegt eine der Rheinquellen. Als ich am späten Nachmittag hier oben eintraf, staunte ich nicht schlecht: Anfang September und schon winterliche Verhältnisse.

Warmduscher

Hier geht’s morgen los

Gestern hat es 40 Zentimeter hoch geschneit. Eine schnelle Wanderung zur Quelle, mit der ich geliebäugelt hatte, war damit nicht möglich. Meine leichten Wanderschuhe wären bei dem Schneematsch im Nu durchnässt gewesen. Immerhin, die Passstraße ist schneefrei, sodass ich morgen früh mit meinem kleinen Rad starten kann. Den Gasthof auf dem Pass, in dem ich die Nacht verbringe, habe ich für mich alleine. Die anderen Gäste haben wegen des Wintereinbruchs im Spätsommer ihre Buchungen storniert. Warmduscher!

Wild und schön

Rheinschlucht

Heute konnte ich schon einmal einen Blick auf die morgige erste Etappe werfen. Der Zug fuhr durch die Rheinschlucht zwischen Chur und Disentis. Ganz schön wild, zumal der Fluss aufgrund der Niederschläge der letzten Tage richtig viel Wasser führt. Die Radroute führt irgendwo rechts des Rheins über die Hügel. Ich bin gespannt. Nicht nur auf die Strecke entlang des Flusses, sondern auch auf die Erfahrung, mit meinem Faltrad, das nur acht Gänge hat, eine Radfernroute in Angriff zu nehmen. Gedacht ist dieses Modell dafür eigentlich nicht, sondern eher für Berufspendler auf Kurzstrecken. Aber genau das sorgt doch auch für eine Spur Ungewissheit, die zu einem echten Abenteuer dazugehört.

Wo endet für mich der EuroVelo 15?

Wie weit komme ich im vorgegebenen Zeitfenster von maximal zwölf Tagen auf dem mehr als 1200 Kilometer langen Weg „EuroVelo 15“ von der Quelle bis zur Mündung des Rheins in den Niederlanden? Ich möchte euch noch einmal einladen, die Aktion „School up! River down!“ zu sponsern – mit einem von euch selbst festgelegten Betrag je Kilometer, den ich schaffe. Ein Einsatz von zwei Cent etwa würde bei 1200 Kilometern 24 Euro machen. Die Gesamtsumme bitte ich euch dann anschließend direkt auf das Konto von „School up!“ zu überweisen. Ihr könnt natürlich auch einen festen Geldbetrag beisteuern. Ich bin für jeden Euro dankbar.

Alles ins Projekt

Baustelle in Thulosirubari

Das Geld fließt zu hundert Prozent in den laufenden Bau der neuen Schule im Bergdorf Thulosirubari, rund 70 Kilometer östlich von Kathmandu. Die alte Schule war durch das verheerende Erdbeben in Nepal am 25. April 2015 so schwer beschädigt worden, das sie hatte abgerissen werden müssen. Mit den Bergsteigern Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits hatte ich im Juni 2015 „School up!“ ins Leben gerufen, um die Schule so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Unter dem Stichwort „School up!“ in der oberen Blog-Leiste könnt ihr noch einmal nachlesen, wie sich das Projekt seitdem entwickelt hat. Ende Oktober sollen die ersten beiden Gebäudeteile ihren Anstrich erhalten.

Hier noch einmal die Kontoverbindung von „School up!“ bei der Nepalhilfe Beilngries, die das Bauprojekt koordiniert:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Stichwort: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Schon jetzt tausend Dank an alle, die mich bei „School up! River down!“ – und damit die Kinder von Thulosirubari – unterstützen! Ihr seid großartig.

Datum

10. September 2017 | 19:59

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