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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Search Results for Tag: Faltrad

„School up! River down!“ erfolgreich beendet

Ziel erreicht: An der Rheinmündung

Mein Gipfel war das Ende der Mole. Dort wo ein roter Turm mit Leuchtfeuer den Schiffen auf der Nordsee signalisiert, dass sie die Mündung des Rheins erreicht haben und der Hafen von Rotterdam nahe ist. Ich erreichte diesen Punkt mit meinem Faltrad heute um 15.30 Uhr, am zwölften Tag nach meinem Aufbruch am Oberalppass in der Schweiz, nahe der Quelle des Rheins. 1494 Kilometer liegen hinter mir, im Schnitt radelte ich pro Tag rund 125 Kilometer. Die letzten Meter auf der Mole fühlten sich toll an. Vergessen waren alle Tiefpunkte. Ich genoss es, langsam dem Ziel meiner Spenden-Radtour „School up! River down!“ entgegen zu rollen.

Datum

22. September 2017 | 21:09

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Durch das Wasserlabyrinth

Bei Wijk ist es noch der „Nederrijn“

Von wegen, ich fahre einfach den Rhein runter. Je näher man der Mündung des Stroms in die Nordsee kommt, desto komplizierter wird es. Überall sind Flussarme und irgendwie haben sie auch alle mit dem Rhein zu tun, nur heißen sie nicht mehr so. Sondern eben Waal, Maas, Merwede oder Linge. Versehen mit Zusätzen wie „Oude“ (Alte), „Nieuwe“ (Neue), „Beneden“ (Untere) oder „Boven“ (Obere). Und dann gibt es auch noch die Kanäle, etwa den Amsterdam-Rijn-Kanaal, den ich heute bei Rijswijk überquerte. Da kann man leicht die Orientierung verlieren. Vorbei die Zeit, wo ich am Rhein entlangradelte und mich nur entscheiden musste, welche Uferseite ich nutzte.

Datum

21. September 2017 | 23:52

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Fiets Land

„Fietser“ in Arnheim

Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Kaum hatte ich auf der rechten Rheinseite hinter Emmerich die deutsch-niederländische Grenze überquert, fühlte ich mich wie in einer anderen Fahrradwelt. Das begann schon damit, dass einfach viel mehr Menschen auf Rädern unterwegs waren. Senioren mit E-Bikes, Hausfrauen, die sich mit ihren Markteinkäufen auf dem Gepäckträger dem Wind entgegenstemmten, große Gruppen von Rennradfahrern, Eltern und ihre Kinder, allesamt mit Zweirädern unterwegs. Nach meinem Aufbruch am Morgen in Rheinberg-Ossenberg nördlich von Duisburg war ich auf den Deichradwegen kaum einem anderen Radler begegnet. Dabei taugte diesmal das Wetter nicht als Ausrede. Zwar blieb es bis zum Mittag diesig, aber trocken. Und der Wind blies nur mäßig.

Datum

20. September 2017 | 23:59

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Nicht auf der Dopingliste

Noch relativ frisch hinter Leverkusen

Ich musste heute an Marcel Wüst denken. „Glaubst du eigentlich, nach einer schweren Bergetappe der Tour de France könnten wir am nächsten Tag wieder Gas geben, als wäre nichts gewesen?“, fragte mich der frühere deutsche Radprofi irgendwann Ende der 1990er Jahre. „Eigentlich bräuchten wir dringend einen Ruhetag. Aber den bekommen wir nicht. Also müssen wir nachhelfen, nach dem Motto: Erlaubt ist, was nicht auf der Dopingliste steht.“ Heute fühlte ich mich wie nach einer Bergetappe. Der gestrige Tag mit 186 Kilometern steckte mir in den Knochen. Meine Beine waren schwer, ich quälte mich mit meinem Faltrad weiter den Rhein flussabwärts.

Datum

19. September 2017 | 23:04

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Flow am Fluss

Zwischen Bingen und Koblenz

Gibt es einen besseren Flow als den an einem Fluss? Nach dem heutigen Tag kann ich es mir schwer vorstellen. Alles passte zusammen. Das Wetter blieb entgegen der Vorhersage bis zum späten Nachmittag trocken, die Radwege ab Bingen über Koblenz Richtung Köln waren in gutem Zustand, und mein kleines Faltrad rollte fast wie von selbst. Dazu hatte ich mit Kai aus Köln, mit dem ich mich kurz hinter Bingen zu einer Fahrgemeinschaft zusammengeschlossen hatte, einen idealen Begleiter.

Datum

18. September 2017 | 22:59

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Widerstanden

Durch den Weinberg

Die Versuchung wartete bei Kilometer 90, kurz hinter dem Ort Nierstein nahe Mainz. Wieder einmal war ich auf einer (diesmal zur Abwechslung vorbildlich beschilderten) Umleitung unterwegs und schon eine Weile durch Weinberge gefahren. In den Dörfern hatte ich viele Menschen gesehen, die gemütlich auf dem Hof von Straußwirtschaften bei Federweißem und Zwiebelkuchen saßen und es sich gut gehen ließen. Die Sonne lachte dazu. und ich dachte: Wäre ich nicht für „School up! River down!“ unterwegs und müsste Kilometer „fressen“, würde ich mir jetzt sicher die Zeit nehmen, selbst einzukehren. Ich blieb hart und radelte mit meinem Faltrad weiter. Hinter Nierstein, unterhalb des „Roten Hangs“  – benannt nach seinem Tonsandstein-Boden und bekannt wegen ausgezeichneter Riesling-Weine – blockierten etwa 30 Leute den Radweg.

Datum

17. September 2017 | 22:16

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Küsse des Himmels

Schöner Radweg, weniger schönes Wetter

Ich weiß, jeder Regen ist ein Kuss des Himmels. Aber es gibt eben Tage, da will man nicht geküsst werden, jedenfalls nicht von oben. Blöd, dass keiner danach fragt. Heute morgen in Bad Ragaz musste ich mein Zelt schon nass einpacken. Ich startete in Regenkleidung. Immerhin endete die unfreiwillige Dusche nach einer halben Stunde. Ich radelte mit meinem Faltrad lange direkt am Rhein entlang, auf der Deichkrone der rechten Flussseite. So machte ich Stippvisiten in zwei weiteren Ländern, erst Liechtenstein, dann Österreich. Immer wieder fielen ein paar Tropfen, ich konnte mich jedoch nicht dazu durchringen, wieder ins Regenzeug zu schlüpfen.

Datum

12. September 2017 | 22:46

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Eine Nacht in Heidiland

Mein Schlafplatz

„Heidi, Heidi, deine Welt sind die Be-erge …“ Ich zelte in Heidiland. So hat Bad Ragaz sogar seine Internetseite getauft. In dem Ort am Rhein schrieb Ende des 19. Jahrhundert Johanna Spyri ihre berühmten Heidi-Romane über das Waisenkind, das bei ihrem in den Bergen lebenden Großvater aufwächst, dem „Almöhi“. Spyris Romane mit ihrem leicht verklärten Blick auf das Leben in den Bergen wurden zu einem der großen Exportschlager der Schweiz. Theoretisch hätte Heidi auch ein Faltrad (manche sagen auch Klapprad) besitzen können. Das erste Patent wurde 1878 angemeldet, zwei Jahre, bevor der erste Heidi-Roman erschien. Mit meinem Faltrad, mit dem ich heute die erste Etappe von „School up! River down“ in Angriff genommen habe, hatte die Urversion allerdings wenig gemeinsam. Meines hat 20-Zoll-Räder, eine Acht-Gang-Kettenschaltung und wiegt rund 14 Kilogramm. Ich muss ihm auf den Sattel klopfen, heute hat es sich wirklich bewährt.

Datum

11. September 2017 | 20:56

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Ein Gasthof für mich alleine

Ankunft am Oberalppass

Gruezi vom Oberalppass auf 2044 Meter Höhe in Graubünden in der Schweiz. Nach zehn Stunden Zugfahrt, während der ich mit rund 40 Kilogramm Gepäck (inklusive Faltrad) viermal umsteigen musste, habe ich den Ausgangspunkt meiner Spenden-Radtour „School up! River down!“ erreicht. Drei Kilometer von hier liegt eine der Rheinquellen. Als ich am späten Nachmittag hier oben eintraf, staunte ich nicht schlecht: Anfang September und schon winterliche Verhältnisse.

Datum

10. September 2017 | 19:59

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„School up! River down!“

Trotz meiner Liebe zu den Bergen bin ich auch ein Flussmensch. Genauer gesagt ein Rheinmensch. Ich bin im Rheinland geboren und aufgewachsen, ich wohne 30 Meter Luftlinie vom Strom entfernt und arbeite 100 Meter vom Rhein weg. Tag für Tag fahre ich mit dem Rad am Ufer entlang. Und genau dabei kam mir die Idee zu meiner nächsten Spendenaktion für „School up!“.

Gemeinsam mit den Bergsteigern Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits hatte ich vor gut zwei Jahren „School up!“ ins Leben gerufen, um die beim verheerenden Erdbeben in Nepal im April 2015 zerstörte Dorfschule von Thulosirubari, rund 70 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu, so schnell wie möglich wieder aufbauen zu lassen. Trotz des starken Monsuns sind die Bauarbeiten in den vergangenen Monaten weitergegangen, das Schulgebäude nimmt immer mehr Gestalt an (s.u.). Aber wir sind noch nicht am Ziel und benötigen weitere Spenden. Deshalb starte ich heute in einer Woche zu einer Spenden-Radtour unter dem Motto „School up! River down!“.

Datum

4. September 2017 | 12:04

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