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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Cory allein im (Kranken-) Haus

Cory Richards (r.) - mit Simone Moro

Cory Richards versteht die Welt nicht mehr. Der kanadische Bergsteiger war am vergangenen Wochenende in einer spektakulären Rettungsaktion (hier geht’s zum Video) vom Mount Everest gebracht und nach Kathmandu geflogen worden. Richards hatte am Berg über Brustschmerzen und Atembeschwerden geklagt. Der Verdacht: ein lebensbedrohliches Höhenlungenödem. In Kathmandu erholte sich der 30-Jährige nach eigenen Angaben schnell. Seine Expeditionskollegen aber entschieden, dass Richards nicht zurückkehren solle. „Das ist sehr hart für mich“, sagt der Kanadier.

Doch nicht höhenkrank?

„Ich bin frustriert, dass das Team eine Entscheidung über mich getroffen hat, trotz zahlreicher positiver Untersuchungsergebnisse, die auf nichts Nachteiliges hindeuten“, beklagt sich Cory. „Die Ärzte sagen, dass meine Probleme nicht mit der Höhe zusammenhängen.“ Richards wollte gemeinsam mit dem sehr erfahrenen US-Bergsteiger Conrad Anker den Everest über den selten begangenen Westgrat besteigen. Die Route war 1963 von den beiden US-Amerikanern Tom Hornbein und Willi Unsoeld eröffnet worden.

Durch den Eisbruch

Cory 2011 am Gasherbrum II

Bei einer Akklimatisierungstour auf der Normalroute hatte Richards in Lager 2 auf 6400 Metern über Atemnot geklagt. Cory erhielt Flaschen-Sauerstoff, seine Teammitglieder transportierten ihn anschließend mit einem Plastikschlitten hinunter nach Lager 1 auf 6000 Metern. Der ursprünglich von dort geplante Rettungsflug mit einem Spezialhubschrauber musste wegen schlechten Wetters abgeblasen werden. Richards Kameraden brachten ihn auch noch durch den gefährlichen Khumbu-Eisbruch. Mehrfach musste er den Schlitten verlassen. Vom Basislager aus brachte dann ein Rettungshubschrauber Cory Richtung Kathmandu. Simone Moro hatte den Flug organisiert. Der Italiener hatte mit Richards und dem Kasachen Denis Urubko im Februar 2011 den Gipfel des Gasherbrum II im Karakorum erreicht. Es war die erste Winterbesteigung eines Achttausenders in Pakistan.

Datum

3. Mai 2012 | 17:34

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