Tod hat Vorliebe für Geburtstage
Ihr könnt an eurem Geburtstag natürlich machen, was ihr wollt. Aber passt gefälligst auf! Wissenschaftler der Universität Zürich haben nämlich festgestellt, dass der Geburtstag statistisch gesehen lebensgefährlich ist. Die Wahrscheinlichkeit, am Ehrentag das Zeitliche zu segnen, liege um 14 Prozent höher als an allen anderen Tagen, heißt es in der jetzt veröffentlichten Studie. Untersucht wurden zwei Millionen Todesfälle in der Schweiz zwischen 1969 und 2008. Wir laden also gewissermaßen den Tod zu unserer Geburtsparty ein? Für die Männer kommt es noch dicker: Tödliche Unfälle sind an ihrem Ehrentag sogar um 29 Prozent wahrscheinlicher. „Die Männer sterben jedoch nicht an Verkehrsunfällen oder Vergiftungen, sondern an Stürzen“, teilt die Uni Zürich mit. Was bedeutet das für uns Bergfexe?
Loretan stürzte am Geburtstag ab
Da erinnern sich die Leser meines Blogs vielleicht an den Tod Erhard Loretans, der 1995 als dritter Mensch nach Reinhold Messner und Jerzy Kukuczka alle 14 Achttausender bestiegen hatte, allesamt ohne Atemmaske. Der Schweizer Profibergsteiger stürzte am 28. April 2011 unterhalb des Gipfels des 4043 Meter hohen Grünhorns im Wallis zu Tode – ausgerechnet an seinem 52. Geburtstag. Kurios, aber zufällig, dachten damals wohl alle. Und jetzt? Die Wissenschaftler aus Zürich nennen das Phänomen der gehäuften Todesfälle am Geburtstag „anniversary reaction“ – fast als würde sich der Jubeltag rächen wollen. Vielleicht solltet ihr überdenken, ob ihr eure Kinder demnächst zum Geburtstagsklettern in die Halle schickt oder doch lieber nachfeiert.
Nüchtern bleiben!
Doch gemach, gemach! Die Studie liefert auch mögliche Erklärungen des Phänomens: Ältere Menschen versuchten vielleicht mit allen Mitteln, dem Tod einen letzten Jubeltag abzuringen. Alkohol könnte im Spiel gewesen sein oder Stress rund um den Geburtstag. Was lernen wir daraus für die nächste Geburtstagsbergtour? Immer schön cool und nüchtern bleiben! Das Weißbier schmeckt auch anschließend.
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