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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Wie Ferrari-Fahren ohne Führerschein

Robert Jasper

Robert Jasper hat sich noch nicht am Mount Everest versucht, ihn aber schon in Augenschein genommen. 1995 durchstieg der Extremkletterer aus Schopfheim im Südschwarzwald vis-à-vis dem Everest einen Felspfeiler am 7804 Meter hohen Nuptse East. Und bei einer Expedition zum Achttausender Cho Oyu im Jahr 2007 sah Robert den höchsten Berg der Welt von der tibetischen Seite aus. „Er ist sehr beeindruckend“, sagt der 44-Jährige, als ich ihn auf der ISPO in München treffe und ihn bitte, mir zum 60. Geburtstag der Erstbesteigung zu schildern, wie er den Mount Everest sieht (Seine Aussagen findet ihr auf der rechten Blog-Seite an den Everest-60-Pinnwänden). „Er ist der höchste Berg der Welt und hat daher eine sehr spezielle Rolle.“ 

Verbot für Nicht-Bergsteiger 

Er könne deshalb schon verstehen, wenn jemand einmal im Leben den Mount Everest besteigen wolle, sagt Robert, doch „ich weiß halt, dass da sehr viele Menschen unterwegs sind, die zum ersten Mal Steigeisen an den Füßen haben“. Das sei „dasselbe, als wenn ich mich ohne Führerschein in einen Ferrari setzen und in den Alpen herumrasen würde. Das ist auch absolut lebensgefährlich“. Eigentlich sei er ja ein Gegner von Vorschriften und setze auf die Vernunft der Menschen. Doch „Nicht-Bergsteigern“ müsste es vielleicht wirklich verboten werden, den Everest zu besteigen, findet Robert. Deshalb wünscht er dem Mount Everest zum diesjährigen Jubiläum auch, dass „es wirklich eingefleischte Bergsteiger sind, und nicht nur Gipfelsammler, die wegen Ruhm und Ehre hochsteigen“. 

Robert Jasper: Über neue Regeln am Everest nachdenken

Lieber Neuland  

Dass sich Robert Jasper selbst einmal auf den Weg zum 8850 Meter hohen Gipfel macht, ist unwahrscheinlich. „Ich suche eher die unbekannte Berge“, erklärt Robert. „Mich reizt das Neuland. Eine unbestiegene Wand führt dazu, dass mir der Schweiß über den Rücken läuft und es zu kribbeln beginnt.“ Wie im Frühjahr 2012, als er – wie hier im Blog berichtet – mit zwei Freunden tief im Süden Feuerlands den entlegenen Monte Giordano bestieg und hinterher den formschönen Berg „Shark’s Fin“ (Haifischflosse) taufte.

P.S. Hiermit lade ich noch einmal herzlich dazu ein, euch ebenfalls auf den Everest-60-Pinnwänden zu verewigen. Einfach Mail an stefan.nestler(ad)dw.de schicken!

Datum

8. Februar 2013 | 18:32

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