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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Papa alpinista

Pius XI., „il Papa alpinista“

Ob auch der nächste Papst wieder ein Bergsteiger ist? Das hat ja fast schon Tradition. „Der Herr ruft mich, auf den Berg zu steigen, um mich noch mehr dem Gebet und der Meditation zu widmen.“, sagte Benedikt XVI. am vergangenen Sonntag bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte in Rom. Zugegeben, er bezog sich damit auf den Text des Tagesevangeliums. Und doch wählte Benedikt sicher nicht zufällig dieses Bild, um seine Zukunft als Papst im Ruhestand zu beschreiben. Denn Joseph Ratzinger kennt sich in den Bergen aus. 

Oma aus der Nähe von Brixen

In Traunstein, wo er zur Schule ging, gehörten Bergtouren zum Alltag wie Brezn und Weißbier. Auch die Berge rund um Brixen in Südtirol waren für Ratzinger wie eine zweite Heimat. Seine Großmutter mütterlicherseits kam aus dieser Gegend. Viele Urlaube verbrachten die Ratzingers in Brixen, um dort zu wandern. Auch als Papst zog es Benedikt 2008 noch einmal im Sommerurlaub in die Stadt an der Eisack.

Das Beste zur Entfaltung bringen

Für seinen Vorgänger Johannes Paul II. (1920-2005) gehörte Bergsport wie selbstverständlich zum päpstlichen Urlaub. Solange er konnte, ging der Pole bergsteigen, wandern und Skifahren. So bestieg er 1988 mit 68 Jahren den 2694 Meter hohen Monte Peralba in den Karnischen Alpen. Auf bergsteigerisch deutlich höherem Niveau bewegte sich Papst Pius XI. (1857-1939), als er noch einfacher Priester war und Achille Ratti hieß. Der Italiener bestieg unter anderem den Mont Blanc (1890), das Matterhorn (1889) und den Monte Rosa (1889). An letztgenanntem Berg gelang ihm die siebte Begehung der Ostwand und die erste Überschreitung des Zumsteinjochs, des mit 4453 Metern zweithöchsten Passes der Alpen. Der Nachwelt hinterließ Ratti auch die „Alpinen Schriften“ (1925) über seine Abenteuer in den Bergen. „Hohe Gipfel nehmen des Menschen Sinn gefangen und bringen sein Bestes zur Entfaltung“, schrieb Ratti ins Gipfelbuch des Monte Rosa. Als „Papa alpinista“, der Alpinisten-Papst, ging er in die Geschichte ein. Das schreit doch nach Wiederholung.

P.S. Zweimal dürft ihr jetzt raten, wo ich nächste Woche meinen Urlaub verbringe. Falsch, nicht in den Bergen. Ihr habt noch einen Versuch. 😉

Datum

2. März 2013 | 12:05

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