Zugspitze zugespitzt
Tief über seine etwas kurz montierten Wanderstöcke gebeugt, steigt er uns entgegen, etwas wacklig, aber doch recht zügig. Als wir auf einer Höhe sind, hebt er den Kopf, um zu grüßen. Ich schätze ihn auf 80 Jahre, wenn nicht sogar älter. Er lebe auf einem Bauerhof oberhalb der Partnachklamm, erzählt mir der Senior, an seiner Seite läuft ein Schäferhund. „Mal sehen, vielleicht steigen wir noch ein bisschen höher. Der Hund muss bewegt werden.“ Wir begegnen uns auf rund 1000 Metern, nicht weit vom Eingang des Oberen Reintals im Zugspitzgebiet entfernt.
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Impressionen aus dem Kaiserwinkl
Ich werde den Kaiserwinkl einfach nicht satt. Zum x-ten Mal war ich in der Region in Nordtirol – am Zahmen und Wilden Kaiser gelegen – unterwegs, um die Seele aktiv baumeln zu lassen und dabei Kraft zu sammeln. Nach zwei Wochen in den Bergen fiel es mir schwer, wieder ins Flachland zurückzukehren. Warum? Seht selbst!
Impressionen aus dem Salzburger Land
Ich melde mich gut erholt zurück. Drei Wochen lang habe ich im Salzburger Land die Seele baumeln lassen, immer an der frischen Luft. Hier ein paar Impressionen:
Norbert Joos ist tot
Wieder ist einer der ganz Großen des Höhenbergsteigens aus dem Leben gerissen worden: Der 55 Jahre Schweizer Norbert Joos stürzte am 4049 Meter hohen Piz Bernina in Graubünden in den Tod. Nach Schweizer Medienberichten hatte Joos eine Gruppe auf den 4049 Meter hohen Gipfel geführt. Beim Abstieg stürzte die Dreierseilschaft, zu der Joos gehörte, 160 Meter tief ab. Joos konnte nur noch tot geborgen werden, die beiden anderen, eine Bergsteigerin und ein Bergsteiger aus Italien, überlebten schwer verletzt.
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Ueli Steck holt sich Eiger-Rekord zurück
Während ich mir die Fußsohlen beim „Power-Pilgern für Nepal“ wundgelaufen habe, ist Ueli Steck leichten Fußes durch die Eiger-Nordwand förmlich gerannt (s. Video unten). „Speedy Ueli“ kletterte im Alleingang die Heckmair-Route, also den Weg der Erstbegeher 1938, in nur zwei Stunden und 22 Minuten. Damit holte sich der 39 Jahre alte Topkletterer aus der Schweiz den Geschwindigkeitsrekord in der legendären 1800 Meter hohen Wand zurück, den ihm 2011 sein Landsmann Dani Arnold mit einer Zeit von 2:28 Stunden entrissen hatte. 2008 hatte Steck die Wand in 2:47 Stunden durchklettert. „Die Bedingungen waren gut, ich fühlte mich wohl, ich hatte einfach einen richtig guten Tag“, sagte Ueli nach seinem Parforceritt durch die Wand.
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Sieben Tote bei Lawinenunglück am Dôme de Neige
Bei einem Lawinenunglück in den französischen Alpen sind heute sieben Bergsteiger ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich am 4015 Meter hohen Dôme de Neige im Écrins-Massiv südöstlich von Grenoble. Nach Angaben der Behörden handelt es sich bei den Toten um vier Deutsche und drei Tschechen. Eine weitere Bergsteigerin aus Deutschland konnte verletzt geborgen werden. Es soll sich um drei Seilschaften gehandelt haben. Nach Angaben der Retter löste ein Schneebrett die rund 250 Meter lange Lawine aus. Am vergangenen Wochenende hatte es in dem Gebiet heftig geschneit. „Die Bedingungen sind derzeit winterlich“, sagte ein Polizist. In diesem Jahr sind in den französischen Alpen bereits mindestens 39 Menschen bei Lawinenunglücken ums Leben gekommen.
Speedy Ueli
Eigentlich mag Ueli Steck den Spitznamen „Swiss Machine“ nicht. Doch wieder einmal wurde er ihm gerecht. Wie ein Schweizer Uhrwerk spulte der 38-Jährige sein Programm ab – und das im Eiltempo: In nur 61 Tagen bestieg „Speedy Ueli“ alle 82 Viertausender der Alpen, 19 Tage schneller als vorher angestrebt. Die Strecke zwischen den Bergen legte Steck nur mit Muskelkraft zurück: auf dem Fahrrad oder zu Fuß.
Mit wechselnden Partnern
Den Abstieg von den Gipfeln verkürzte Ueli, indem er, wo es ging, mit dem Gleitschirm talwärts segelte. Dabei kam ihm recht schnell nach dem Start sein ursprünglicher Partner für das Projekt „82 Summits“ abhanden.
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Matterhorn: „Zum Klettern okay, aber nicht sehr speziell“
Das Matterhorn war sein erster Viertausender. Dani Arnold war 18 Jahre alt, als er 2002 erstmals den Vorzeigeberg seines Heimatlands von der Hörnlihütte aus über die Normalroute bestieg. Heute gehört der 31-Jährige zu den besten Kletterer der Schweiz. Seitdem stand er „vielleicht acht Mal oben“ auf dem Matterhorn, schreibt mir Dani aus Pakistan, wo er mit den Huber-Brüdern und dem Österreicher Mario Walder derzeit versucht, erstmals die Nordwand des Siebentausenders Latok I zu durchsteigen. Für Furore sorgte Arnold bisher vor allem mit seinen Speedrekorden. Seit 2011 hält er den Rekord an der Eiger-Nordwand, die er über die Route der Erstbegeher in zwei Stunden und 28 Minuten durchstieg. Damit war Dani 20 Minuten schneller als der bisherige Rekordhalter Ueli Steck. Im April brach er auch Stecks Geschwindigkeitsrekord am Matterhorn: In einer Stunde und 46 Minuten kletterte Arnold durch die Nordwand, zehn Minuten schneller als Ueli im Jahr 2009. Das Matterhorn, 150 Jahre nach der Erstbesteigung, aus der Sicht eines Profi-Bergsteigers:
Dani, weltweit gilt das Matterhorn als Sinnbild für die Schweiz. Wie siehst du diesen Berg? Oder anders gefragt, was bedeutet er dir?
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„Totenbergung ist immer traurig – nicht nur am Matterhorn“
Schon die Erstbesteigung des Matterhorns vor 150 Jahren endete in einer Tragödie. Vier Teammitglieder starben beim Abstieg vom Gipfel, als ein Seil riss. Seitdem sind am „Horu“, wie die Einheimischen das Matterhorn nennen, mehr als 500 Bergsteiger ums Leben gekommen – so viel wie an keinem anderen Berg der Schweiz. Bei jährlich 2500 bis 3000 Gipfelversuchen gibt es auch viel Arbeit für die Bergretter. Helmut, genannt „Helmi“ Lerjen entstammt einer echten Bergführer-Familie. Bereits in der vierten Generation führen die Lerjens Gäste auf Berge wie das Matterhorn. Helmi, der mit seiner Frau und Tochter, im kleinen Dorf Täsch nahe Zermatt lebt, hilft seit fast 15 Jahren auch in der Bergrettungsstation Zermatt mit. Das Matterhorn, 150 Jahre nach der Erstbesteigung, aus der Sicht eines Bergretters:
Helmi, weltweit gilt das Matterhorn als Sinnbild für die Schweiz. Wie siehst du diesen Berg oder anders gefragt, was bedeutet er dir?
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„Dreimal durch Zermatt ist zu wenig fürs Matterhorn“
Richard Lehner würde den Gipfel wahrscheinlich auch mit verbundenen Augen finden. 650 Mal erreichte das Bergführer-Urgestein aus Zermatt den höchsten Punkt des Matterhorns auf 4478 Meter Höhe. Das ist zwar nicht der Rekord, den Titel „Mr. Matterhorn“ hätte er aber wohl trotzdem verdient. Seine Leidenschaft für die Berge hat der 76-Jährige weitervererbt. Zwei der Söhne sind ebenfalls Bergführer, einer Skilehrer. Richard Lehner ist einer von 87 aufgelisteten aktiven Bergführern des Zermatt Alpin Centers, des örtlichen Bergführervereins. Das Matterhorn, 150 Jahre nach der Erstbesteigung, aus der Sicht eines Bergführers:
Richard Lehner, weltweit gilt das Matterhorn als Sinnbild für die Schweiz. Wie sehen Sie persönlich diesen Berg oder anders gefragt, was bedeutet er Ihnen?
Ich war als Bergführer hauptsächlich am Matterhorn unterwegs. Ich habe den Berg 650 Mal bestiegen, das letzte Mal war ich vor fünf Jahren oben. Für mich war es immer ein schöner Berg.
650 Aufstiege, wie oft sind Sie dabei in kritische Situationen gekommen?
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Vor 150 Jahren: Triumph und Tragödie am Matterhorn
Die Uhr läuft ab. Noch eine Woche, dann springt die Countdown-Uhr auf dem Bahnhofplatz in Zermatt auf Null. Am 14. Juli vor genau 150 Jahren wurde das Matterhorn erstmals bestiegen. Kein anderer Berg der Schweiz verkörpert das Land so wie dieser formschöne Viertausender. Und das liegt nicht nur an einer weltweit vertriebenen Schokoladen-Marke, deren Riegel dem Matterhorn nachempfunden sind. Alljährlich versuchen 2500 bis 3000 Bergsteiger, den 4478 Meter hohen Gipfel zu erreichen – der überwiegende Teil von ihnen über den Hörnligrat, die Normalroute, auf der auch die Erstbesteiger um den Engländer Edward Whymper aufstiegen. Die Hörnlihütte auf 3260 Metern, von der aus die meisten starten, ist mit großem Aufwand umgebaut und modernisiert worden. Rechtzeitig zum Matterhorn-Jubiläum wurde sie fertig. Am Festtag selbst soll der Berg seine Ruhe haben. Das Matterhorn wird für Aufstiege gesperrt. Damit soll jener Menschen gedacht werden, die dort ums Leben kamen.
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Vor 150 Jahren: Erstbesteigung der Aiguille Verte
Wenn es wirklich so etwas wie ein „Goldenes Jahr“ des Bergsteigens in den Alpen gibt, dann war es 1865. Mehr als sechzig wichtige Erstbesteigungen gelangen an den höchsten Bergen Frankreichs, der Schweiz und Österreichs. Die spektakulärste war sicher jene des Matterhorns am 14. Juli. Doch auch die Jungfrau, das Wetterhorn, das Breithorn, der Ortler und der Piz Buin wurden 1865 erstmals bestiegen – und die Aiguille Verte, heute vor genau 150 Jahren. Am 29. Juni 1865 kurz nach zehn Uhr morgens erreichten der Brite Edward Whymper, der Grindelwalder Bergführer Christian Almer und sein Zermatter Kollege Franz Biner den 4122 Meter hohen Gipfel im Mont-Blanc-Gebiet. Die Erstbesteigung der „Grünen Nadel“ war eines der begehrtesten alpinistischen Ziele jener Tage.
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82 Viertausender in 80 Tagen
Sie sind unterwegs. Die beiden Topbergsteiger Ueli Steck aus der Schweiz und Michi Wohlleben aus Deutschland haben heute den ersten der 82 Viertausender der Alpen bestiegen, den 4048 Meter hohen Piz Bernina in Graubünden in der Schweiz. Um zehn Uhr erreichten sie den Gipfel, nachdem sie die Nacht auf der Tschiervahütte auf 2573 Metern Höhe verbracht hatten. Innerhalb von nur 80 Tagen wollen der 38 Jahre alte Ueli und der 24 Jahre alte Michi alle Alpen-Viertausender in der Schweiz, Italien und Frankreich besteigen, wenn möglich nicht auf den Normalwegen, sondern auf anspruchsvolleren Routen.
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Neuer Speed-Rekord am Matterhorn
Die Erdbebenkatastrophe in Nepal überschattet derzeit alles. Dennoch will ich euch eine bergsteigerische Topleistung nicht vorenthalten, die der Schweizer Daniel Arnold vor acht Tagen in der Matterhorn-Nordwand gebracht hat. Dani durchstieg die Wand auf der so genannten „Schmid-Route“ (der Route der Erstbegeher Franz und Toni Schmid aus München im Sommer 1931) im Alleingang, ohne Sicherung, in nur einer Stunde und 46 Minuten. Der 31-Jährige war damit zehn Minuten schneller als der bisherige Rekordhalter, sein Landsmann Ueli Steck im Jahr 2009. „Zu Beginn fühlte ich mich gar nicht gut. Es wurde mir fast schlecht und ich überlegte aufzugeben“, sagt Dani.
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Vom Mont Blanc zu Tränen gerührt
Das war kein Ski-, sondern Softeisfahren. So ist das halt, wenn du im April bei Sonnenschein auf die Bretter steigst. Da sich das Programm in Chamonix zur Verleihung der Piolet d’Ors, der „Oscars der Bergsteiger“, auf die Abendstunden konzentriert, nutze ich die freie Zeit, um ein paar Schwünge zu machen und den Mont Blanc von der gegenüberliegenden Seite zu bestaunen. Ich fahre mit der Gondel hinauf auf den 2550 Meter hohen Brevent. Oben setze ich mich erst einmal auf die Sonnenterrasse und genieße das Panorama – wie Greg und Susan, zwei Kanadier, die Urlaub in Europa machen. Ihr Programm: Genf, Chamonix, Rom.
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