More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Wichtiges Etappenziel erreicht

David Göttler im Aufstieg (© The North Face)

David Göttler im Aufstieg (© The North Face)

Geduld ist nicht die schlechteste Tugend, wenn es gilt, einen Achttausender im Winter zu besteigen. David Göttler und Simone Moro kommen nach eigenen Angaben auf der Rupalseite des Nanga Parbat gut voran, überstürzen aber nichts. „Wir haben in den letzten Tagen bei perfektem Wetter die Route bis auf  6350 Meter versichert“, schreibt David auf Facebook. „Nun liegt der schwierige Teil hinter uns, aber natürlich haben wir noch einen weiten Weg vor uns.“

 

Den Sturm im Ohr

Simone Moro in Lager 1 (© The North Face)

Simone Moro in Lager 1 (© The North Face)

Die beiden Bergsteiger aus Deutschland und Italien sind auf der so genannten Schell-Route unterwegs. Eine österreichische Expedition unter Leitung von Hanns Schell hatte 1976 diesen Weg auf den 8125 Meter hohen Gipfel des Nanga Parbat erstbegangen. Er führt über einen Pfeiler auf der linken Seite der Rupalflanke zur knapp 7000 Meter hohen Scharte zwischen dem Mazeno-Grat und dem Südwestgrat. Auf 7400 Metern wechselt die Route auf die Diamirseite. Schon die Erstbegeher bezeichneten den ersten Abschnitt hinauf bis auf gut 6000 Meter wegen des Steinschlagrisikos als die gefährlichste Passage.  Die können David und Simone bei ihrem nächsten Aufstieg aufgrund der Fixseile jetzt deutlich schneller hinter sich bringen. „Wir sind super glücklich, dass wir diesen Punkt erreicht haben. Nun genießen wir ein paar Tage im Basislager mit dem Hintergrundgeräusch der starken Winde hoch oben“, schreibt David.

Zwei Teams, eine Hoffnung

Das polnische Expeditionsteam, das schon vor Weihnachten auf der Rupalseite eingetroffen war, ist inzwischen um zwei Mitglieder ärmer. Marek Klonowski reiste vorzeitig ab, weil er als werdender Vater in der Heimat gebraucht wurde. Michal Dzikowski kehrte nach Irland zurück. Sein Urlaub ging zu Ende, die Arbeit rief. Damit verbleiben noch vier Polen, die sich ebenfalls an der Schell-Route versuchen. Sie haben ihr Lager 2 – wie das deutsch-italienische Team – auf 6100 Meter aufgeschlagen. „Was auch immer die Leute denken mögen, es gibt keinen ungesunden Wettbewerb zwischen unseren Expeditionen“, heißt es im Blog der Polen. „Wir teilen Lebensmittel, Seile, Zelte und alles andere. In der einen Hoffnung: den Gipfel zu erreichen.“

Datum

21. Januar 2014 | 14:52

Teilen