Millardenversprechen an Nepal
30 Sekunden, die Nepal um Jahre zurückwarfen. Heute vor zwei Monaten bebte die Erde und verwüstete viele Gebiete des Himalaya-Staates. Bis jetzt registrierte die Regierung Nepals mehr als 8800 Tote und über 22.000 Verletzte. Wie viele Menschen genau am 25. April ihr Leben verloren, wird möglicherweise nie geklärt werden können. Viele Opfer liegen unter Schlamm und Geröll begraben. Sie alle zu bergen, ist unmöglich. In entlegenen Bergregionen haben zudem die Überlebenden die Toten schnell bestattet oder verbrannt, lange bevor die ersten Hilfsteams die Katastrophengebiete erreichten. Erst eine neue Volkszählung könnte annähernd Aufschluss über die genaue Zahl der Toten geben. Der letzte Zensus in Nepal liegt gerade einmal vier Jahre zurück. Eine Volkszählung dürfte allerdings auf der aktuellen Prioritätenliste ganz weit unten stehen. 6,7 Milliarden US-Dollar benötigt Nepal für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben. Das sagte Außenminister Mahendra Bahadur Pandey heute bei einer Geberkonferenz in Kathmandu, an der Vertreter von mehr als 60 Staaten teilnahmen.
Koirala: „Null Toleranz“ in Sachen Korruption
„Nepal steht nicht alleine da“, versicherte Indiens Außenministerin Sushma Swaraj und versprach ein Hilfspaket von einer Milliarde Dollar, 250 Millionen davon als Geschenk, der Rest in Form von Krediten mit niedrigen Zinsen. Insgesamt wurden am ersten Tag der Konferenz rund drei Milliarden Dollar Hilfe zugesagt. „Ich garantiere Ihnen, dass wir alle Hebel in Bewegung setzen werden, um sicherzustellen, dass die Hilfe auch bei den Bedürftigen ankommt“, versprach Ministerpräsident Sushil Koirala. Es werde „null Toleranz“ in Sachen Korruption geben. Vielleicht sollte er zunächst einmal dafür sorgen, dass wirklich keine Zölle auf Hilfsgüter erhoben werden.
Jamie McGoldrick, Vertreter des UN-Nothilfebüros (OCHA) in Kathmandu, wies darauf hin, dass immer noch 2,8 Millionen Menschen in Nepal auf humanitäre Hilfe angewiesen seien und sich daran auch bis zum Ende der Monsunzeit Ende September nichts ändern werde. Das Beben hat über 700.000 Häuser zerstört oder stark beschädigt.
„School up!“ jetzt auch auf Twitter
Auch rund 10.000 Schulen sind seit dem Beben nicht mehr nutzbar. Eine davon ist die „Gerlinde-und-Ralf-Schule“ der Nepalhilfe Beilngries im entlegenen Bergdorf Thulosirubari, rund 40 Kilometer westlich von Kathmandu. Die vor allem von den Bergsteigern Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits finanzierte Schule war erst 2009 eröffnet worden. Dort waren zuletzt 700 Schüler unterrichtet worden. Wegen der schweren Erdbebenschäden muss das Gebäude abgerissen werden. Um die Schule so schnell wie möglich wieder aufzubauen, habe ich die Initiative „School up“ gestartet. Seit heute hat das Projekt auch einen eigenen Twitter-Account, (@ProjectSchoolup). Er soll als Forum dienen, über ihn werde ich euch über „School up!“ und auch über die Lage im Erdbebengebiet Nepals auf dem Laufenden halten werde. Ich lade euch ausdrücklich zu Aktionen ein, um „School up“ zu unterstützen. Denkbar wären etwa Sponsorenläufe. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
P.S. Die Kontoverbindung der Spendenaktion findet ihr auf der rechten Seite des Blogs.