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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Viel Andrang am König der Achttausender

K 2, von den Einheimischen "Chogori" genannt

K 2, von den Einheimischen „Chogori“ genannt

Wäre ich ein Straßenverkehrsplaner, würde ich sagen: Das riecht nach Stau. Mehr als 100 Bergsteiger aus acht Expeditionen haben sich in diesem Sommer für den K 2 angemeldet, den mit 8611 Metern zweithöchsten Berg der Erde. Es dürfte also ziemlich voll werden, nicht nur im Basislager zu Füßen des „Königs der Achttausender“, sondern auch am Berg. Allein der nepalesische Veranstalter Seven Summit Treks ist mit 44 (!) Bergsteigern unterwegs.

Absprachen nötig

Serac oberhalb des "Flaschenhalses"

Serac oberhalb des „Flaschenhalses“

Ähnlich wie am Everest werden die Teams nicht umhin kommen, den Berg zu „managen“, sprich ihre Aufstiege zu koordinieren, um an den gefährlichen Engpässen der Route Staus zu vermeiden. Das Unglück 2008 sollte Warnung genug sein. Damals waren innerhalb von zwei Tagen elf Bergsteiger im Gipfelbereich des K 2 ums Leben gekommen, sechs von ihnen starben in Eislawinen. Als eine der Unglücksursachen wurde damals ausgemacht, dass zu viele Bergsteiger gleichzeitig an Schlüsselstellen wie dem „Flaschenhals“ , einer extrem lawinengefährdeten Rinne auf etwa 8300 Meter Höhe, gleichzeitig unterwegs waren. In jener Saison hatten sich „nur“ rund 70 Bergsteiger am K 2 versucht, also deutlich weniger als in diesem Jahr. Bisher erreichten etwa 350 Bergsteiger den Gipfel des K 2, der als einer der schönsten, aber auch anspruchsvollsten und gefährlichsten Achttausender gilt. Rund 80 Bergsteiger ließen am „Chogori“, wie ihn die einheimischen Balti nennen, ihr Leben.

Rekordjahr 2004

Im Basislager

Im Basislager

Gemessen an der Zahl der Gipfelerfolge führt bisher der Sommer 2004 (in dem auch ich das Basislager besuchte) die Rangliste an. Damals jährte sich die Erstbesteigung des K 2, zum 50. Mal. Im Jubiläumsjahr erreichten 51 Bergsteiger erreichten damals den höchsten Punkt. 2014 wurde der Rekord mit 48 Gipfelerfolgen knapp verfehlt. Bemerkenswert war in jener Saison, dass an einem einzigen Tag (26. Juli) 32 Bergsteiger auf dem Gipfel standen. 2015 war wieder einmal ein Jahr ganz ohne Gipfelerfolge am K 2.

Immer mehr Sherpas aus Nepal

Viele der Expeditionen in diesem Sommer werden mit Climbing Sherpas aus Nepal arbeiten. Der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“, Ende Februar einer der Winter-Erstbesteiger des Nanga Parbat, beklagt, die nepalesischen Sherpa hätten „schon jetzt 80 Prozent der Jobs in Pakistan, und bald werden es hundert Prozent sein. Zur gleichen Zeit sitzen viele meiner Freunde zu Hause, essen nichts als Reis und waren auf einen Anruf, der nicht kommen wird.“

Datum

16. Juni 2016 | 12:14

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