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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Rheinflachler

Herrliches Spätsommerwetter, Sonne, mit 22 Grad Celsius eine angenehme Temperatur, ein klein wenig Wind. Da konnte ich doch gar nicht anders, als meine Laufschuhe zu schnüren. Meine Haus-Joggingstrecke führt über einen Spazierweg am Rhein entlang, dann auf einen Deich mit einem fürs Laufen optimal geeigneten Schotterbelag, schließlich über einen kleinen Ackerweg direkt am Fluss vorbei wieder zurück. Insgesamt knapp zehn Kilometer, mit einer Gesamtsteigung von sage und schreibe etwa 15 Höhenmetern. Als ich ein bisschen aufwärts trabte, musste ich an Jochen und Gert denken, die am Samstag die erste Etappe des Transalpine-Run von Ruhpolding in Oberbayern nach St. Ulrich am Pillersee hinter sich gebracht haben: 36,3 Kilometer, mit 1223 Höhenmetern im Anstieg. Dagegen war mein Sonntagmorgenlauf nur ein „Jöggli“.


Rauf und runter, über Stock und Stein

„Taktik ging nicht auf“

Jochen und Gert, das „Rheinsteiger-Team“, brauchten für die erste Etappe drei Stunden, 49 Minuten und 18 Sekunden. Damit waren sie zwar etwa eine Stunde langsamer als die Tagessieger Andrew Symonds und Tom Owens. Aber bei den beiden Briten handelt es sich schließlich um die Vorjahresgewinner. „Es war heute gutes Wetter“, meine Symonds. „Der Regen hörte irgendwann auf und dann war es angenehm, so dass wir nicht so viel schwitzen mussten.“ Im Blog der „Rheinsteiger“ Jochen und Gert liest sich das ein wenig anders. Das Wetter sei sehr durchwachsen gewesen, die Wege teilweise sehr tief. „Kurz: die angefachte Taktik ging mal so gar nicht auf.“ Dafür, finde ich, haben sich die beiden aber prächtig geschlagen. In ihrer Altersklasse belegten sie am ersten Tag Platz 29 unter 86 Teams. Und um das Ganze einzuordnen, habe ich ein bisschen nachgerechnet: Die beiden Rheinsteiger Jochen und Gert liefen zehn Kilometer im Schnitt in gut 63 Minuten. Ich als Rheinflachler brauchte für mein morgendliches „Jöggli“ immerhin 52 Minuten. Noch Fragen?


Besseres Wetter auf der zweiten Etappe

Nachtrag: Inzwischen liegt auch das Ergebnis der zweiten Etappe vor: Jochen und Gert brauchten für die 33,2 Kilometer von St. Ulrich nach Kitzbühel mit 1810 Metern im Anstieg 4:14.53 Stunden. Das bedeutete den 25. Rang in der Tageswertung. Im Gesamtklassement verbesserten sich die Rheinsteiger in ihrer Altersklasse um drei Ränge auf Position 26. Unter allen 250 Teams werden Jochen und Gert auf dem 50. Rang notiert. Und das, wo sie doch die erste Rennhälfte angeblich gebremst angehen wollten…

Datum

5. September 2010 | 15:23

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